7 Tipps für ängstliche Eltern und Kinder -
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7 Tipps für ängstliche Eltern und Kinder

Lesedauer: 2 Minuten

Welcher Risikotyp ist Ihr Kind? Und was tun, wenn Sie selbst zu Sorge und Angst neigen? Mit diesen Tipps stärken Sie sich selbst und die Risikokompetenz Ihres Kindes.

Text: Sandra Markert
Bild: Jodie Griggs / Getty Images

Es ist ganz normal, dass Eltern sich ihr ganzes Leben lang Sorgen um ihre Kinder machen und diese beschützen wollen. Und es ist auch normal, dass diese ein anderer Risikotyp sind als ihre Kinder oder in manchen Situationen andere Ängste haben. Damit sich Kinder trotzdem ihrer Persönlichkeit entsprechend entwickeln können, gibt es für Eltern viele Unterstützungsangebote.

Ängstliche Eltern

  • Angst vor Wasser: Wer sich selbst im Wasser nicht wohl fühlt, gibt sein Kind in den Schwimmkurs.
  • Höhenangst: Das Kind ist ein Kletteräffchen, man selbst hat aber Höhenangst? «Dann schickt man sie eben zu den Pfadis, in den Sportverein – oder das Gotti geht mit in den Hochseilpark», sagt Philippe Keller von der Pfadibewegung Schweiz.

Welcher Risikotyp ist das Kind?

Ist das Kind eher die mutige Draufgängerin oder der vorsichtige Beobachter? Meistert es Risiken geschickt oder überschreitet es auch mal übermütig eigene Grenzen? «Für Eltern ist es ganz wichtig, herauszufinden, welcher Risikotyp das eigene Kind ist, damit sie es entsprechend an Risiken heranführen, entweder ermutigen oder Regeln aufstellen und Grenzen setzen können», sagt Sozial­pädagoge Lu Decurtins.

Mut tut gut: Lassen Sie Ihr Kind auf Bäume klettern.

Ängstliche Kinder

Sind Kinder eher ängstliche Typen, heisst das für Eltern:

  • Zeigen Sie Verständnis: Ihre Angst verstehen und ernst nehmen, sie aber auch ermutigen, aus der Komfortzone zu treten. Solche Kinder sollte man selbstverständlich niemals Feigling oder Angsthase nennen – auch nicht im Spass.
  • Machen Sie keine Vergleiche mit anderen Kindern: Auch das Vergleichen mit anderen Kindern («Der traut sich das doch auch!») ist wenig hilfreich.
  • Formulieren Sie Tipps positiv: Es ist ratsam, Tipps positiv zu formulieren, statt Kinder ständig vor Gefahren zu warnen. Also nicht: «Über die Strasse gehen ist gefährlich», sondern: «Achte auf die Autos, wenn du über die Strasse gehst, dann kommst du sicher rüber».
  • Schaffen Sie kleine Herausforderungen: Ängstliche Kinder können mit kleinen Erfolgserlebnissen ihr Selbstbewusstsein stärken. Dazu wählt man kleine Herausforderungen und lässt sie hier positive Erfahrungen sammeln. 

Hauptartikel «Mut tut gut: So wird Ihr Kind risikofreudig»

Viele Eltern wollen ihre Kinder vor allen Gefahren beschützen. Eine gute Risikokompetenz kann aber nur entwickeln, wer sich auch mal blutende Knie holt. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

Umgang mit Gruppendruck

Spätestens als Jugendliche werden Kinder in Gruppendruck-Situationen kommen.

  • Nein sagen: «Es ist gut, dem Kind mal gesagt zu haben, dass es oft viel mutiger ist, Nein zu sagen, statt alles mitzumachen», sagt Lu Decurtins.

Und in den meisten Situationen, so seine Erfahrung, fänden sich in jeder Gruppe noch mindestens ein, zwei andere, die vielleicht auch keine Lust haben, zu klauen oder ins Schwimmbad einzubrechen: «Die gilt es zu finden, denn gemeinsam ist es immer leichter, sich gegen eine Idee des Gruppenleaders zu stellen.»

Sandra Markert
ist freie Journalistin und Mutter von drei Kindern im Kindergarten- und Primarschulalter. Sie lebt mit ihrer Familie am Bodensee.

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