Energydrinks – die Menge machts
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In Zusammenarbeit mit Betty Bossi
Nach einer kurzen Nacht, vor der Prüfung oder beim Leistungssport: Es gibt anscheinend viele Gründe, nach einem Energydrink zu greifen, um den Herausforderungen des täglichen Lebens gewachsen zu sein. Dabei sollten gerade Heranwachsende aufpassen.
Koffein – ein Wunder der Natur?
Verheissungsvolle Versprechen
Die Menge machts – auch hier. Wird der Energydrink als Genussmittel gesehen und hin und wieder getrunken, stellt das Getränk keine Gefahr dar. Sobald es jedoch instrumentalisiert wird und gewisse Dinge nur noch dank einem Energydrink funktionieren, entsteht eine ungesunde Abhängigkeit – für die Psyche, für den Körper und auch fürs Portemonnaie.
Die tägliche Höchstmenge an Koffein liegt für Erwachsene bei 400 illigramm. Da Kinder meist kleiner sind und weniger wiegen, liegt die Grenze tiefer. Es lohnt sich also, bei Ihren Kindern genau hinzuschauen oder auch mal nachzufragen. Wird beim Frühstück die erste Dose geschlürft und nach dem Mittagessen die zweite, um der Müdigkeit nach dem Essen zu entgehen, summiert sich die Menge an Koffein schnell und Höchstmengen werden rasch überschritten. Schlafstörungen und Herzrasen sind bekannte Folgen und ein Koffeinüberschuss kann sogar zu Angstzuständen führen.
Nebst dem Koffein hat es einen zweiten gewichtigen Inhaltsstoff in den Getränken: Zucker. Zucker verleiht ebenfalls einen Energieschub und fördert die Konzentration. Jedoch ist dieser Schub nur von kurzer Dauer und die Kalorien, die der Zucker mitbringt, werden meist nicht verbrannt. Energydrinks, die normal gesüsst sind, enthalten etwa sechs bis neun Zuckerwürfel pro Dose. Eine beträchtliche Menge, die weder Sättigung noch langanhaltende Energie liefert.
Neben den gesundheitlichen Auswirkungen gibt es auch Auswirkungen auf das Ess- beziehungsweise Trinkverhalten, die nicht allzu positiv zu sein scheinen.
Dient das Energiegetränk als Mahlzeitenersatz, fällt die wertvolle Zeit am Familientisch weg – wo Sorgen geäussert und Fragen geklärt werden können, und wo miteinander gelacht wird. Der Stellenwert des gemeinsamen Essens nimmt immer mehr ab, die Zeit, um zusammen zu kochen, sich hinzusetzen und zu geniessen, wird weniger.
Das steckt in Energydrinks
Glucuronolacton: Ein Zuckerbestandteil, den die Leber produziert. Man weiss wenig über diesen Inhaltsstoff und seine langfristige Wirkung auf den Organismus.
B-Vitamine: Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen, sind Sie bestens mit den B-Vitaminen versorgt. Tierische Produkte, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreideprodukte sind gute B-Vitamin-Quellen. Ein Überschuss an B-Vitaminen, beispielsweise aufgenommen durch Energydrinks, wird ausgeschieden und hat keinen positiven Effekt.
Inosit: Laut Forschungsergebnissen beeinflusst diese Zuckerart das Nervensystem positiv. Da in Energydrinks nur eine geringe Menge davon enthalten ist, hat Inosit weder positive noch negative Auswirkungen auf den Körper.