Civan: «Wir kennen uns schon seit der Sekundarschule, doch erst später wurden wir Freunde.»
Sefora: «Ab 20 lebte ich vier Jahre mehrheitlich in Indien. Die Verbindung zu Civan riss nie ab. Irgendwann spürten wir, dass da mehr war als Freundschaft.»
Civan: «Als sie 2017 zurückkam, wurden wir ein Paar.»
Sefora: «Das Kinderthema kam schnell auf: Es stimmte mit uns. 2018 kam unsere Tochter zur Welt. Kurz nach der Geburt schloss Civan die Informatikmittelschule ab, ich erwarb mein Marketingdiplom.»
Civan: «Ich stieg bei einem Startup ein, Sefora blieb zu Hause. Unsere Tochter war ein anspruchsvolles Baby, wir wollten sie bedürfnisorientiert begleiten.»
Sefora: «Wir hatten allerdings nicht begriffen, dass bedürfnisorientierte Erziehung auch die Bedürfnisse von Mutter und Vater mit einschliesst.»
Civan: «Die hatten wir vor lauter Bemühen, gute Eltern zu sein, aus den Augen verloren.»
Sefora: «Civan arbeitete, für meine Freunde waren Kinder kein Thema, andere Mütter waren viel älter. Ich war einsam.»
Civan: «Wir stritten viel, hatten aber keine Energie, Probleme anzugehen.»
Sefora: «Unsere Beziehung wäre fast zerbrochen.»
Civan: «Wäre da nicht unser Sohn dazwischengekommen.»
Sefora: «Man könnte vermuten, die zweite Schwangerschaft hätte uns den Rest gegeben. Vielmehr bewog sie uns, Dinge zu ändern.»
Civan: «Ich nahm einen familientauglicheren Job an, unsere Tochter besuchte die Spielgruppe, Sefora begann, ihre Selbständigkeit vorzubereiten.»
Sefora: «Wir fanden zurück ins Gespräch, merkten, was uns fehlte: Zeit als Paar, aber auch die körperliche Nähe zueinander.»
Civan: «Wir entschieden uns, Sex als Wochenämtli im Kalender einzutragen.»
Sefora: «Es war ein Rettungsversuch. Wie eine Überbrückung beim Auto – in der Hoffnung, dass die Batterie wieder von selbst läuft.»
Civan: «Irgendwann kam das Verlangen, bevor die Agenda rief. Wir nahmen uns auch bewusst Zeit für Gespräche.»