Mission Amazonia: Ein Brettspiel fördert den Regenwaldschutz
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Mission Amazonia: Ein Brettspiel fördert den Regenwaldschutz

Lesedauer: 2 Minuten

Das zweite Brettspiel von Fritz+Fränzi-Leser Markus Lehmann führt Kinder in den brasilianischen Regenwald. Im Interview erklärt der zweifache Vater, worin sich seine beiden Spiele unterscheiden und wie man das Projekt unterstützen kann.

Interview: Maria Ryser
Bilder: zVg

Herr Lehmann, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Brettspiel zum Thema Amazonas zu entwerfen? 

In meinem Unterricht als Geografielehrer war der Amazonas mit seiner beeindruckenden Artenvielfalt schon immer ein Thema. Neben den grundlegenden Funktionen des Regenwaldes zeige ich oft Filmausschnitte zur Abholzung. Einer dieser Filme stellt ein Einsatzteam im brasilianischen Regenwald vor, und dabei dachte ich: Warum nicht ein Brettspiel zu diesem Thema entwickeln?

Markus Lehmann ist Geografielehrer an einem Baselbieter Gymnasium und Brettspiel-Erfinder. Der Vater von zwei Kindern lebt mit seiner Familie in Oberwil BL.

Sollte das Crowdfunding erfolgreich sein, möchte ich das Spiel auch im Unterricht verwenden. Es gibt bereits ein Begleitheft für Lehrpersonen mit Aufgaben zur Thematik und Tipps für den Einsatz im Klassenzimmer.

Was gefällt Ihnen am neuen Spiel besonders gut? 

Als Pädagoge finde ich es grossartig, wenn Kinder neben dem Spielspass auch für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert werden. Die Produktion besteht zudem aus hochwertigem Material und verwendet möglichst wenig Plastik. Wir sind überzeugt, dass das Spiel lange halten und vielen Familien Freude bereiten wird.

Mission Amazonia ist ein kooperatives Spiel. Das gemeinsame Abenteuer steht im Vordergrund.

«Mission Amazonia» ist nach «Tanz der Bienen» bereits Ihr zweites Brettspiel. Was haben die beiden Spiele gemeinsam und worin unterscheiden sie sich?

Es sind beides thematische Spiele. Beim Bienenspiel leitet man ein Bienenvolk und muss die Arbeiterbienen sinnvoll einsetzen, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Bei «Mission Amazonia» geht es um den Schutz des Regenwaldes und bedrohter Tierarten wie dem Amazonas-Delfin, dem Manati, dem Jaguar, Aras oder der Harpyie.

Der grösste Unterschied liegt darin, dass das Bienenspiel kompetitiv ist – am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. «Mission Amazonia» hingegen ist ein kooperatives Spiel. Das gemeinsame Abenteuer steht im Vordergrund.

«Mission Amazonia»
Darum gehts im Brettspiel:

Willkommen im Amazonas Regenwald! Ihr seid Teil eines brasilianischen Teams von Regenwald-Beschützer:innen. Von euren Hauptquartieren zieht ihr los, um auf verschiedenen Missionen nördlich und südlich des Amazonas die illegale Ausbeutung des Regenwalds einzudämmen. Die Wilderei von exotischen Tierarten, die verbotene Abholzung von Tropenholz oder die Vergiftung der Flüsse durch die illegale Goldgewinnung sind an der Tagesordnung.

Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und es stellt sich die Frage, ob ihr als Team gut zusammenarbeiten und eure Fähigkeiten sinnvoll einsetzen könnt, um das Artensterben und die fortschreitende Abholzung bremsen oder sogar stoppen zu können.

Anzahl und Alter: 2 bis 4 Spieler:innen ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 bis 60 Minuten

Und sonst noch?

Das Amazonas-Spiel ist nicht als klassisches Spielbrett konzipiert, sondern als Spielbrettbuch. Nach jedem abgeschlossenen Kapitel wird eine neue Seite aufgeschlagen, was die Geschichte ein paar Jahre später fortsetzen lässt. Insgesamt gibt es zehn Kapitel.

Mir schwirren weitere Spielideen zum Thema Bergbau oder Blindenhunde im Kopf herum.

Was sagen Ihre Kinder zum neuen Spiel?

Ich erinnere mich noch gut an die erste Spielrunde vor zwei Jahren. Die Kinder waren frustriert, weil wir haushoch verloren haben. Meine Familie ist in der Regel die erste Testgruppe für neue Spiele. Nachdem ich einige Balance-Anpassungen vorgenommen und weitere spielerische Möglichkeiten eingebaut hatte, wagte ich einen neuen Versuch. Seither spielen meine Kinder es sehr gerne – zum Glück!

«Mission Amazonia» im Video erklärt:

Bienen, Amazonas, was kommt als nächstes Thema?

Solche Kampagnen sind sehr aufwendig, sodass ich nach dem Projekt sicher zuerst eine Pause brauche. Mir schwirren aber weitere Spielideen zum Thema Bergbau oder Blindenhunde im Kopf herum. Erste Prototypen existieren bereits. Wer weiss, vielleicht setze ich eines der beiden tatsächlich um.

Mehr über die Crowdfunding-Kampagne:

Ihnen gefällt «Mission Amazonia» und Sie möchten das Brettspiel gerne unterstützen? Das können Sie noch bis Ende November 2024 auf Kickstarter tun. Hier geht es direkt zur Crowdfunding-Kampagne: https://www.kickstarter.com/projects/mac-basel-1356/mission-amazonia-ii 

Maria Ryser

Maria Ryser
liebt grosse und kleine Kinder, zyklisch leben, Rilke, reinen Kakao, Klangreisen und Kreta. Die gebürtige Bündnerin arbeitet als stv. Leiterin auf der Onlineredaktion und ist Mutter zweier erwachsener Kinder und eines Teenagers.

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