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08. Oktober 2016
« Hilfe, mein Sohn mag meinen Neuen nicht! »

Lesedauer: 1 Minuten
Ich bin seit drei Jahren geschieden und habe seit Kurzem einen neuen Partner. Wir wohnen noch getrennt. Mein Sohn, 13, akzeptiert meinen Freund überhaupt nicht – er findet ihn doof. Was kann ich tun, damit sich alle besser fühlen?
Sonja, 42, Olten
Sonja, 42, Olten
Das sagen unsere drei Experten:
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Nicole Althaus: Es wäre seltsam, wenn Ihr Sohn den neuen Freund vorbehaltlos in die Arme schliessen würde. Schliesslich schmerzt es, ihn und nicht den Vater in Ihrer Nähe zu wissen. Geben Sie sich, Ihrem Sohn und Ihrem neuen Freund Zeit, sich aneinander und an die neue Familie zu gewöhnen. Und lassen Sie vorab Ihrem Sohn den Raum, sich endgültig von der Idee zu verabschieden, dass Mama und Papa vielleicht doch wieder zusammenkommen. Mehr können und müssen Sie nicht tun. -
Tonia von Gunten: Na, dann findet er ihn halt doof! Akzeptieren Sie, was Ihr Sohn im Moment fühlt. Er muss nach der Scheidung nun die Tatsache verdauen, dass er nicht mehr im Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit steht. Das bedeutet jedoch nicht, dass er fortan bestimmen kann, mit wem Sie zusammen sein dürfen. Geben Sie den beiden Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, und geniessen Sie in der Zwischenzeit Ihr eigenes Glück! -
Peter Schneider: Sie können lediglich auf die Wirkung der Zeit setzen. Und es mit dem Zusammenziehen nicht übereilen. Ein fremder Kerl im Haus dürfte in der Vorstellung Ihres Sohnes ungefähr so attraktiv sein wie ein Pickel auf der Nase. Wenn Sie verzweifelt Werbung für Ihren Partner machen, wird das den Konflikt nicht entschärfen, sondern nur befeuern. Nehmen Sie durchaus Rücksicht auf Wünsche Ihres Sohnes (z. B. auch mal Zeit ohne Ihren Freund zu verbringen), machen Sie keine Zwangszusammenführungen bei lustigen Freizeitvergnügungen zu dritt; aber halten Sie Ihren Freund auch nicht zwanghaft von Ihrem Sohn fern. Je weniger Sie darauf bestehen, dass Ihr Sohn Ihren Partner als neuen Papi sieht, desto entspannter kann sich das Verhältnis zwischen beiden entwickeln.