Stimmt es, dass man nach dem Essen nicht schwimmen soll? - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Stimmt es, dass man nach dem Essen nicht schwimmen soll?

Lesedauer: 2 Minuten

Jedes Kind kennt die Regel: Nach dem Essen muss man zwei Stunden Pause machen, bevor man ins Wasser darf. Sonst drohen Magenkrämpfe und der Ertrinkungstod. Wahrheit oder Mythos?

Erst einmal kann ich eine Entwarnung geben: Zwischen plötzlichen Magenkrämpfen und dem Essen vor dem Baden gibt es keinen nachgewiesenen Zusammenhang. Fakt ist aber: Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, übernehmen Enzyme die Spaltung der Nährstoffe, damit sie von der Magenwand aufgenommen werden können. Der ganze Magenbereich wird dafür stärker durchblutet und es wird Magensäure produziert. All das führt dazu, dass der restliche Körper weniger leistungsfähig ist. Denken Sie nur daran, wie Sie nach dem letzten Raclette mit vollgeschlagenem Bauch auf dem Sofa lagen. Sport schien da unmöglich, oder?

Nicht jedes Essen macht müde

Die gute Nachricht: Die Trägheit nach dem Essen hängt vom Essen selbst, beziehungsweise den darin enthaltenen Nährstoffen ab. Während Fette und langkettige Kohlenhydrate, wie wir sie zum Beispiel in Teigwaren und Kartoffeln finden,  mehr Zeit für die Spaltung benötigen, werden Einfachzucker, zum Beispiel Glucose und Fructose ohne Spaltung vom Körper aufgenommen. Die Energie ist für den Körper sofort verfügbar. 

Einfach gesagt: Während der Magen bei fettigen Speisen sehr viel Energie für die Verdauung benötigt, werden Lebensmittel mit hohem Zucker- und Eiweissanteil relativ schnell aufgenommen. Fette dienen als langfristige Energiereserven, während kurzkettige Kohlenhydrate und Eiweisse schnelle Energielieferanten sind, die auch schneller wieder abgebaut werden können.

Wie viel Pause bei welchem Snack?

Was heisst das fürs Schwimmen? Nach üppigen Mahlzeiten, wie beispielsweise einer grossen Portion Teigwaren mit Rahmsauce, Pommes Frites oder einem Hamburger sollte man seinem Körper tatsächlich eine ausreichende Verschnaufpause von ein bis zwei Stunden gönnen.

Bei kleineren Mahlzeiten reicht in der Regel eine Pause von 30 bis 60 Minuten.  Es lohnt sich, auf den Körper zu hören – fühlen wir uns voll und müde? Dann ist definitiv noch keine Schwimmzeit. Springt Ihr Kind aktiv herum? Dann ist vermutlich das meiste verdaut. Ausser sie haben ein Kind, das IMMER aktiv ist – dann sollten sie ihm eine Zwangspause verordnen und auf die Uhr sehen.

Leichte Snacks und das obligate Glace sind kein Problem. Im Gegenteil: Wer mit leerem Magen schwimmt riskiert Schwindel- oder Schwächeanfälle.

Bild: Fotolia

Optimales Schwimm-Proviant:

Kleine, gesunde Mahlzeiten und Snacks im Schwimmbad sind:

  •  Früchte
  • Gemüse
  • Vollkornbrot / kleine Sandwiches
  • Getreide- und Müsliriegel
  • Knäckebrot und Cracker
  • Nüsse 
  • Käse
  • Dörrfrüchte
  • Wasser und ungesüsster Tee
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Zur Autorin

Nadja Winter ist Schwimmschulinhaberin und Kursleiterin in Glarus. Die Mutter von drei Kindern ist gelernte Pharma-Betriebsassistentin und hat in Zusammenarbeit mit swimsports.ch ein
Nadja Winter ist Schwimmschulinhaberin und Kursleiterin in Glarus. Die Mutter von drei Kindern ist gelernte Pharma-Betriebsassistentin und hat in Zusammenarbeit mit swimsports.ch ein Lehrmittel zum Thema Schwimmen lernen publiziert. Auf www.gumpifrosch-lernt-schwimmen.ch klärt sie Eltern über die Gefahren am Wasser sowie Lernprozesse beim Schwimmen auf. 


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