«Die Reduzierung der Medienzeit ist nicht die Lösung» - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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«Die Reduzierung der Medienzeit ist nicht die Lösung»

Lesedauer: 9 Minuten

Für den Medienpsychologen Daniel Süss ist die Bildschirmzeit zweitrangig, solange ein Kind alle seine Bedürfnisse abdecken und seine Fähigkeiten entwickeln kann. Der Zürcher Forscher im Gespräch über den hohen Medienkonsum während des ­Lockdowns, den Zusammenhang zwischen Medien und Kreativität und über fiese Stunts auf Tiktok.

Herr Süss, wenn es um Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen geht, wird oft über die Bildschirmzeit gesprochen. Sie plädieren dafür, ­stattdessen das Freizeitverhalten ­insgesamt in den Blick zu nehmen. Warum ist das wichtig?

Kinder und Jugendliche bringen Bedürfnisse mit: nach Kommunikation, Information, Lernen, sozialer Vernetzung und Unterhaltung. Dazu kommen ihre spezifischen Interessen – Games, Musik und Sport zum Beispiel. Auf welchem Kanal das Kind unterwegs ist, um seinen Bedürf­nissen und Interessen nachzukommen, ist nicht die entscheidende Frage. Wir sollten uns eher fragen: Ist unser Kind sozial eingebunden und macht es die Erfahrung, dass es seine Talente einsetzen und weiterentwickeln kann?

Daniel Süss hat sich für unser Interview ins Zimmer seiner Tochter zurückgezogen, die gerade ein Auslandsemester absolviert. Hinter ihm hängen Post­karten und ein Bild von einem VW-Bus an der Wand. Erinnerungen an Reisen und die Welt ausserhalb der eigenen vier Wände. Wir befinden uns mitten im Corona-Lockdown und unser Gespräch findet online statt. Der Medienpsycho­loge ist virtuelle Meetings gewohnt, da er häufiger auch mit Instituten im Ausland konferiert. «Aber echte Face-to-Face-Meetings sind mir schon lieber», sagt Daniel Süss.
Daniel Süss hat sich für unser Interview ins Zimmer seiner Tochter zurückgezogen, die gerade ein Auslandsemester absolviert. Hinter ihm hängen Post­karten und ein Bild von einem VW-Bus an der Wand. Erinnerungen an Reisen und die Welt ausserhalb der eigenen vier Wände. Wir befinden uns mitten im Corona-Lockdown und unser Gespräch findet online statt. Der Medienpsycho­loge ist virtuelle Meetings gewohnt, da er häufiger auch mit Instituten im Ausland konferiert. «Aber echte Face-to-Face-Meetings sind mir schon lieber», sagt Daniel Süss.

Was ja auch am Bildschirm möglich ist …

Genau, so dass für das eine Kind zwei Stunden Bildschirmzeit schon zu viel sind, für das andere aber genau richtig, weil es am Bildschirm seinen Fähigkeiten und Leidenschaften nachgeht.

Kann man prinzipiell sagen: Wenn Medien genutzt werden, um etwas zu produzieren, ist das positiv, weil die Kinder dann kreativ sind? Wenn sie aber konsumieren, ist es eher passiv und damit schlecht?

Das ist nur teilweise richtig. Wenn ich selbst etwas gestalte, baue ich meine kreativen Fähigkeiten aus und es entsteht etwas, auf das ich stolz sein kann. Aber auch der Konsum von etwas, das sich jemand anderes ausgedacht hat, kann kreativ sein. Wenn ich zum Beispiel einen Roman lese oder einen Film sehe, mich mit dem Inhalt auseinandersetze und ihn auf mein Leben beziehe. Oder wenn ich voll in ein Game involviert bin. Wir Menschen lernen ja glücklicherweise auch am Modell.

Wir finden Vorbilder in den ­Geschichten, die uns die Medien erzählen?

Entweder das, oder wir spüren, wenn uns der Charakter einer Figur stark herausfordert. Auch so können wir etwas über uns selbst lernen.

Gibt es auch kindliche Bedürfnisse, die sich nicht am Bildschirm erfüllen lassen?

Medien können uns emotional und kognitiv fordern – aber zu unserer Existenz gehört ja auch noch das Körperliche. Bewegung, Erfahrungen im Raum und mit allen Sinnen – all das ist allein mit Medien nicht machbar. Gleichzeitig werden heute viele Aktivitäten von Medien begleitet – zum Beispiel wenn man beim Joggen Musik hört.

Braucht es denn Zeiten ganz ohne Medien?

Ja, es ist wichtig, dass wir auch aushalten, wenn es mal keine Reizfülle von aussen gibt. Auch aus Langweile und Ruhe heraus entsteht Kreativität. Ein bewusster Offline-Tag oder eine Wanderung ohne digitale Geräte als Familie – das kann guttun. Die Idee ist dabei nicht, dass wir eine Entzugskur machen, um künftig weniger Medien zu nutzen. Wir machen nur eine Pause.

Wie oft sollte man so eine ­Medien­pause einlegen?

Das ist unterschiedlich. Wer einen hektischen Alltag hat, dem tut es gut, am Wochenende weniger Medien zu nutzen. Wer im Alltag nicht so stark gefordert ist, braucht das weniger. Der Rückzug zur Neukalibrierung hat in vielen Kulturen Tradition. Das hilft uns, wieder gestärkt zu sein für die Herausforderungen des Alltags.

Der gelernte Primarlehrer Daniel Süss erforscht die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen.
Der gelernte Primarlehrer Daniel Süss erforscht die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen.

Wann nehmen Medien zu viel Raum ein?

Wenn das Kind Wichtiges vernachlässigt, Freunde, Schularbeiten, Bewegung, ausreichend Schlaf. Aber auch hier ist die Reduzierung der Medienzeit nicht die Lösung. Man muss den Grund für den exzessiven Mediengebrauch suchen.

Welche Gründe könnten das sein?

Das ist sehr vielfältig. Es kann etwa sein, dass ein Kind in der Schule oder insgesamt zu wenig Erfolgserleb­nisse hat. Und dann bekommt es in der Gaming-Community plötzlich viel Anerkennung. Oder Kinder, die in der Schule gemobbt werden, suchen sich Räume, wo sie diese Probleme vergessen können.

Also wirkt das mit den Bedürfnissen auch andersherum: Wenn sie in der Offline-Welt nicht gestillt werden ­können, gehen Kinder mehr online.

Tatsächlich kann das eine Bewältigungsstrategie sein, die dem Kind hilft. Aber wir haben ja auch normative Ansprüche an die Kinder. Es ist nicht einfach egal, ob ein Kind schlecht in der Schule ist und dafür ein Star in der Gaming-Szene. Viele Kinder träumen davon, E-Sportler zu werden oder als Influencer Geld zu verdienen. Aber nur wenige werden auf diese Weise gesellschaftlich erfolgreich.

Während wir dieses Interview führen, sind die Schulen wegen des ­Coronavirus geschlossen. Viele ­bisher nonmediale Aktivitäten wie Freunde treffen und Lernen finden jetzt auch noch vor dem Bildschirm statt. Welche Auswirkungen hat das auf die Kinder?

Ich glaube, für Kinder wird sehr spürbar, dass der Online-Kontakt nicht dasselbe ist, wie sich in einem Raum oder draussen zu begegnen. Vieles ist anstrengender, weil man nonverbale Signale schlechter wahrnehmen kann. Die Körperhaltung, ein Händedruck, das Sichzuwenden und Abwenden, die körperliche Nähe – all das sind wichtige Informationen, die plötzlich wegfallen. Und das macht die Kommunikation anstrengender.

Und was anstrengend ist, macht ­weniger Spass?

Es ist tatsächlich denkbar, dass bei Kindern und Jugendlichen ein gewisser Überdruss entsteht gegenüber dem ständigen Am-Bildschirm-Sein und Online-Kommunizieren. Und das Bedürfnis nach der Offline-Begegnung wächst. Momentan ist das noch eine These, aber es gibt gerade einige Forschungsinitiativen, die diesen Fragen nachgehen.

Andererseits lernen Eltern gerade, wie viel Austausch online ­möglich ist, und verstehen besser, warum ihre Kinder so viel am Handy sind.

Wir sind gezwungen worden, in sehr kurzer Zeit viele neue Tools einzusetzen. Dabei ist die Lernkurve steil mit schnellen Erfolgserlebnissen. Zum Beispiel bei jenen, die erstmals online Staubsaugerbeutel kaufen mussten. Wir lernen, dass wir elementare Grundbedürfnisse auch online decken können. Langwierige administrative Abläufe werden plötzlich abgekürzt. Vieles scheint sich zu vereinfachen.

Kinder, die Medien plötzlich ­anstrengend finden, und Eltern, die ihre Vorteile entdecken – könnte die Corona-Krise so manchen heimischen Medienstreit befrieden?

Das ist zumindest eine plausible Hypothese. Es könnte auch sein, dass Kinder und Erwachsene mehr positive gemeinsame Medienerlebnisse schaffen. Dass Eltern vielleicht auch mal das Game kennenlernen, das ihr Kind so gerne spielt.

Daniel Süss rät Eltern, beim Kind nachzufragen: «Was bringt dir das? Was gefällt dir daran?» 
Daniel Süss rät Eltern, beim Kind nachzufragen: «Was bringt dir das? Was gefällt dir daran?» 

Ergebnisse der neusten MIKE-Studie

Weniger Kinder machen heute mindestens einmal pro Woche Musik (minus 14 Prozent) oder besuchen Jugendgruppen wie die Pfadi (minus 9 Prozent) als noch vor zwei Jahren. Dies zeigt ein Vergleich der neusten MIKE-Studie der ZHAW mit jener von 2017. Für MIKE 2019 wurden über 1000 Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren zu ihren Medien- und Freizeit­aktivitäten befragt. Laut den Forschern könnte es sein, dass Primarschulkindern seit Einführung des Lehrplans 21 die Zeit für aufwendige Hobbys fehlt. Spielen und Sport treiben sind nach wie vor beliebt. Etwa die Hälfte der Kinder besitzt ein eigenes Handy. Gadgets wie Fitnesstracker, Sprachassistenten oder Virtual-Reality-Brillen spielen in ihrem Alltag keine Rolle. Die Lieblingsapp der Kinder ist Youtube – rund zwei Drittel schauen sich regelmässig Videos an. Beliebt sind auch Whatsapp, Snapchat und Tiktok. Drei Fünftel der Mädchen und vier Fünftel der Jungen spielen mindestens einmal pro Woche Games. Das erst ab 12 Jahren freigegebene Fortnite ist der Favorit. Erstmals wurde gefragt, welche Inhalte Kinder ängstigen. Spannend: Die Harry-Potter-Titel sind die beliebtesten Filme – und machen Kindern zugleich am meisten Angst.

Welche Chancen sehen Sie noch aus medienpädago­gischer Sicht?

Digitale Lernsettings erlauben ein stärker individualisiertes Lernen als der Klassenverband. Man hat nicht einfach von zwei bis drei Mathe und von drei bis vier Französisch, sondern einen Wochenplan, der den Kindern ermöglicht, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten. Es wäre wünschenswert, dass wir das, was wir hier lernen, auch in den Schulalltag mitnehmen. Ich merke zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Studierenden, dass ich häufiger angeschrieben werde mit individuellen Fragen. Diese wären in der Vorlesung, wenn man einer von vielen ist, seltener gestellt worden.

Studierende können mit den ­Anforderungen des individualisierten Lernens gut umgehen. Aber bei ­Kindern besteht doch auch die Gefahr, dass sie den Anschluss verlieren?

Ja, das ist eine berechtigte Sorge – auch der Erziehungsdirektionen. Es wird vermutet, dass die jetzige ­Situation für eher starke Schülerinnen und Schüler ein Vorteil ist. Sie kann aber ein Nachteil sein für jene Kinder, die nicht so gut alleine arbeiten, wenig Unterstützung haben oder technisch nicht gut aufgestellt sind. Das muss man aufmerksam beobachten. Es bedeutet einen Mehraufwand für die Lehrpersonen, beim Fernunterricht im Blick zu haben, ob alle Kinder Fortschritte machen.

Und wie sieht es mit der Ablenkung zu Hause aus?

Wer zu Prokrastination, also zum Aufschieben von anstehenden Aufgaben, neigt oder Mühe hat, sich zu fokussieren, für den ist das Lernen zu Hause schwieriger. Die soziale Kontrolle durch die Gruppe, die ebenfalls im Lernmodus ist, fehlt. Besonders schwierig wird es, wenn im Raum Spielsachen und Games locken.

Viele Eltern arbeiten mit Zeitfenstern, in denen Medien genutzt werden ­dürfen, und solchen in denen sie tabu sind. Wie können sie damit umgehen, wenn auch Schule am Bildschirm stattfindet?

Indem sie auf eine Rhythmisierung achten. Nachdem das Kind am Bildschirm gelernt hat, soll es erst mal kurz nach draussen und sich bewegen, bevor es eine Netflix-Serie schaut – zum Beispiel. Insgesamt finde ich: Die Zeit vor dem Bildschirm darf in dieser Situation auch länger sein. Es wäre nicht fair, zu sagen: «Jetzt warst du schon zwei Stunden für die Schule vor dem PC, also darfst du jetzt nicht mehr gamen.» Zumal die Kinder gerade jetzt Aktivitäten brauchen, die sie entspannen. Schule ist ja nicht nur Lernen. Die entspannenden Pausengespräche mit den Gspänli fallen auch weg.

Wird sich der ­Mediengebrauch ­automatisch ­normalisieren, wenn die ­Lockdown-Massnahmen gelockert werden und der soziale Kontakt ­langsam wieder aufgebaut wird?

Das könnte davon abhängen, wann das passiert. Je später Kinder wieder ohne besondere Vorsichtsmassnahmen raus dürfen, um mit Freunden zu spielen, desto mehr werden sie nachzuholen haben. Im Winter allerdings ist die Bildschirmzeit generell höher, einfach weil es draussen weniger beliebte Alternativen gibt.

Ende April sind die neuen Ergebnisse der MIKE-Studie zum Freizeitverhalten von Kindern im Primarschulalter in der Schweiz ­veröffentlicht worden – die ­Befragungen fanden noch vor Corona statt. Was ist Ihnen dabei besonders aufgefallen?

Auf der einen Seite gibt es viel Kontinuität, was die Präferenzen der Kinder angeht: Spielen, Sport treiben, Freunde treffen – all das ist und bleibt beliebt. Auf der anderen Seite haben Musik machen und Gruppen wie die Pfadi besuchen abgenommen und es gibt neue Plattformen wie Tiktok, die zulegen. Diese Trends sind allerdings meist kurzlebig. Kinder und Jugendliche ziehen von einer Plattform zur nächsten – sind immer da, wo ihre Freunde sind. Sie sind quasi digitale Nomaden.

Dann lassen Sie uns doch mal über die Lieblingsapp Tiktok sprechen.

Das mit der Lieblingsapp ist relativ. Unter den Kindern sagen bisher nur 6 Prozent, dass Tiktok die liebste App sei. Unter den Jugendlichen haben etwa ein Drittel einen Account. Youtube, Whatsapp, Snapchat, Instagram sind beliebter. Sogar Facebook hat noch mehr aktive jugendliche Nutzer als Tiktok.

Dass wir die App als Jugendapp ­wahrnehmen, liegt also nur daran, dass Eltern sie nicht verstehen?

Und daran, dass es viele junge Akteure gibt auf der Plattform. Die meisten sind leicht älter als die Nutzer von Tiktok – man kann also gut zu ihnen aufsehen als Jugendlicher.

Finden Sie Tiktok bedenklich?

Ich finde es sehr vielfältig, und es hat ein hohes kreatives Potenzial. Allerdings wird Tiktok jetzt auch schon von Werbern genutzt. Diese übernehmen jugendkulturelle Codes, um Jugendliche zu beeinflussen. Insgesamt wird es intensiver von Mädchen genutzt. Und dabei wird oft ein einseitiges Körperideal vermittelt. Zudem gibt es natürlich das Risiko, dass man Opfer von Cybermobbing oder Cypergrooming wird, wenn man sich selbst auf Tiktok inszeniert. Bei den Buben besteht eher ein ­Verletzungsrisiko – weil sie sich oft in waghalsigen Stunts zeigen. Im Winter gab es zum Beispiel den Trend, dass man aus dem Sessellift gesprungen ist und sich dabei gefilmt hat.

Einen Vorteil hat Tiktok aber doch: Die Videos sind so stark inszeniert, dass zumindest die Verwechslungsgefahr mit der Realität nicht sehr gross ist.

Ja, mit den Sounds, der Lippensynchronisation und den Filtern wird oft stark überzeichnet. Gerne humoristisch, slapstickartig. Comedy kommt an bei Kindern und Jugendlichen.

Und dann scrollt man weiter und sieht eine weinende Teenagermutter oder einen depressiven Jugend­lichen. ­Beide ernten böse Kommentare. Was ist hier schiefgegangen?

Man kann sagen, dass es ein falsch gewählter Kanal war. In anderen Umgebungen – auf einem Blog oder Instagram – sind solche Selbstkundgaben teilweise besser aufgehoben. Jugendliche suchen diesen Ausdruck, weil sie sich Solidarität wünschen und Kontakt zu anderen mit ähnlichen Problemen. Oder sie möchten einen Hilferuf senden. Die Zürcher Hochschule der Künste hat mit uns zusammen solche Ausdrucksformen untersucht. Wie artikulieren sich Jugendliche in den sozialen Medien über psychische Probleme oder Suizidgedanken? Idee dahinter ist, dass man auch die Hilfsangebote auf die Gestaltungsformate der Jugendlichen zuschneiden und sie so besser abholen kann.

Was auf dem einen Kanal funktioniert und sogar hilfreich sein kann, führt auf dem anderen zu Mobbing. Die ­heutige Medienwelt stellt wirklich hohe Ansprüche an Jugendliche.

Und an Erwachsene. Es ist wichtig, dass sich Sozialarbeiter und Therapeuten in diesen Bereichen auch gut auskennen, um solche Themen aufzugreifen. Eine Kollegin von mir greift beispielsweise im Gespräch mit dem Jugendlichen zum Handy und fragt direkt: «Magst du mir zeigen, was du so gepostet hast? Warum gerade so? Wie waren die Reaktionen?»

Damit es gar nicht erst so weit kommt, wäre es sicher gut, wenn auch Eltern auf Tiktok wären.

Das Wichtigste ist, dass die Eltern in einem guten Austausch mit den Kindern und Jugendlichen sind. Dazu gehört, dass Eltern unterstützend sind und nicht gleich fordern, dass eine App gelöscht wird, wenn mal etwas schiefging. Wichtiger ist, dass sie nachfragen: «Was bringt dir das? Was gefällt dir daran?». Natürlich ist es hilfreich, wenn sich die Eltern für die Medien interessieren. Sie müssen aber nicht überall angemeldet sein – sie können sich ja auch etwas zeigen lassen.


Vortragsreihe Kosmos Kind

Der Vortragszyklus Kosmos Kind der Stiftung Elternsein und der «Akademie. Für das Kind» geht nach einer corona­bedingten Unterbrechung weiter – mit einem Vortrag von Daniel Süss am Dienstag, 1. September um 18 Uhr im ­Kulturpark in Zürich.


Zur Person:

Medienpsychologe Prof. Dr. Daniel Süss ist an der ZHAW Co-Leiter der zwei grossen Schweizer Studien über Medien und Freizeit bei Kindern und Jugendlichen: MIKE und JAMES. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.


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