Bis in das Grundschulalter hinein sollten die Eltern nachputzen, rät Fischer. Erst in diesem Alter sehe man, ob es den Kindern gelungen sei, sich ihr
eigenes Putzsystem zu erarbeiten. Das ist wichtig, denn solche Muster bleiben meist ein Leben lang erhalten. Ab dem Kindergartenalter – die Kleinen müssen ausspucken können – können Eltern mit
Färbetabletten aus der Apotheke das Bewusstsein für die Sauberkeit der Zähne schärfen: Rote Verfärbungen zeigen an, wo noch Belag haften geblieben ist und gründlicher geputzt werden muss. Während eine Mundspülung für die Zahnpflege bei Kindern eher lässlich ist, ist die
Zahnseide ein wichtiges Hilfsmittel. Sie sollte konsequent ab dem Moment angewandt werden, ab dem man zwischen zwei Zähnen keinen Zwischenraum mehr sieht. «Das sollten die
Eltern übernehmen, motorisch ist Zahnseide für Kinder noch schwierig zu handhaben», sagt Priska Fischer.
Die fehlende Feinmotorik sollte jedoch kein Grund dafür sein, dass Eltern sich dazu verführen lassen, eine elektrische Zahnbürste für die Kinder zu kaufen – zumindest nicht am Anfang. Denn jedes Kind sollte zunächst die grundlegende Putztechnik mit einer Handzahnbürste aus dem Effeff beherrschen, um darauf zurückgreifen zu können, wenn die elektrische Zahnbürste nicht dabei ist. «Ich vergleiche das immer mit Tennis und Tischtennis», sagt Priska Fischer, «das eine spielt man aus dem Handgelenk, das andere aus dem Arm heraus – so verhält es sich auch mit der Handzahnbürste und der elektrischen.»
Sind die Kinder sicher im Umgang mit der Handzahnbürste, kann eine elektrische eine sinnvolle Anschaffung sein, denn sie entfernt mehr Beläge als eine Handzahnbürste – allerdings nur bei richtiger Handhabung. «Man kann auch mit einer elektrischen Zahnbürste schlecht putzen», sagt Priska Fischer. Die ideale Kombination, so die Zahnärztin, sei, morgens von Hand und abends elektrisch zu putzen.