Eltern als Vorbild: Unser Thema im Juli - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Merken
Drucken

Eltern als Vorbild: Unser Thema im Juli

Lesedauer: 2 Minuten

Chefredaktor Nik Niethammer verrät im Gespräch mit Florina Schwander via Zoom (und auf Schweizerdeutsch!) unter anderem, wie er seinen Kindern ein gutes Vorbild sein will – und welche drei Artikel er allen Leserinnen und Lesern ans Herz legen möchte. 
Liebe Leserin, lieber Leser

«Jeder Mensch suche sich Vorbilder», schrieb Erich Kästner einst, «denn es existieren welche.» Es sei völlig unwichtig, ob es sich dabei um einen grossen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handle. «Wenn er nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken das sagt oder tut, wovor wir zögern.» Wie neulich im Zug, als Jugendliche sich über eine kleinwüchsige Frau lustig machten. Während wir rundum in unsere Smartphones starrten, uns zunehmend unwohl fühlten, aber auch unfähig, zu reagieren, stand ein älterer Mann auf und sagte mit fester Stimme: «Was fällt euch eigentlich ein? Eure Eltern würden sich schämen. Ihr hört jetzt sofort damit auf!» Das sass. Während die Jugendlichen sich trollten, schoss mir durch den Kopf: Wow! So viel Bürgermut täte auch mir gut.

«Kinder imitieren Vorbilder, grenzen sich ab und finden damit zur eigenen Identität» – so beginnt das Dossier «Vorbild sein» meiner Kollegin Birgit Weidt. Ein Satz hat sich mir beim Lesen besonders eingebrannt: «Kinder orientieren sich weit weniger an dem, was Eltern von ihnen verlangen, als vielmehr an dem, was sie von diesen konkret vorgelebt bekommen», schreibt Remo Largo in «Babyjahre». «Eltern hätten daher die anspruchsvolle Aufgabe, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen und sich zu überlegen, wie sie als Vorbilder auf ihre Kinder wirken.» Unser Dossier liefert eine Art Gebrauchsanweisung; ich empfehle es Ihnen sehr.

«Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, 
als Vorbild zu sein, 
wenn es nicht anders geht, 
ein abschreckendes.»

Albert Einstein (1879 – 1955), deutscher Physiker mit Schweizer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft

«Viele Kinder haben wegen Corona schulisch den Anschluss verpasst», sagt die Psychotherapeutin Ruth Huggenberger im Interview. «Nicht nur Kinder sind in Not, auch Eltern sind am Anschlag, leiden an Burnout, Depressionen und Angststörungen.» Mit diesem Text verabschiedet sich Claudia Landolt von Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser. Die vierfache Mutter war seit 2016 als leitende Autorin für Fritz+Fränzi tätig, verfasste zahlreiche Texte und Interviews für Print und Online. Mit Dossiers wie «Das starke Kind», «Wie viel Schlaf braucht mein Kind?» oder «Pubertät» hat sie wichtige Akzente gesetzt. Seit 2017 verantwortete die ausgebildete Yoga-Lehrerin die von ihr mitentwickelten Kindergarten-Sonderausgaben. Ich danke Claudia Landolt sehr herzlich für die famose Zusammenarbeit in den vergangenen fünfeinhalb Jahren, für viele inspirierende Gespräche und Inputs. Wir wünschen unserer ehemaligen Kollegin für ihren weiteren Lebensweg beruflich und privat nur das Allerbeste. Und stets ein leichtes Herz.

Neu bei Fritz+Fränzi begrüssen wir eine «alte Bekannte»: Virgina Nolan. Die Mutter einer siebenjährigen Tochter gehörte bereits von 2010 bis 2014 zum Redaktionsteam. Nach ihrem Weggang schrieb die schweizerisch-irische Doppelbürgerin als freie Autorin weiterhin für uns; zuletzt erschien im Juni ihr Dossier «Eltern sein, Paar bleiben». Herzlich willkommen zurück in der Fritz+Fränzi-Familie, liebe Virgina Nolan. Wir freuen uns riesig!

7–8/2021Vorbild sein
Das neue Magazin erscheint am Donnerstag, 1. Juli 2021. Sie können das Heft auch online bestellen.
Ich wünsche Ihnen mit dieser Doppelnummer, prallvoll mit Tipps, Hintergründigem und ­Heiterem zu Familie und Erziehung, viel Vergnügen. Kommen Sie gut durch diesen Sommer!

Herzlichst,
Ihr Nik Niethammer