Social Media: «Ohne geht auch nicht»
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Social Media: «Ohne geht auch nicht»

Lesedauer: 2 Minuten

Meret, 16, sind die Gefahren von sozialen Medien bewusst. Für sie ist entscheidend, in welchem Alter und unter welchen Bedingungen Kinder ein Smartphone erhalten.

Text: Meret, 4. Klasse, Kantonsschule Wiedikon, Zürich
Bild: Adobe Stock

Schon kleine Kinder verbringen teilweise Stunden am Smartphone oder Tablet. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was für Auswirkungen dies auf Ihr Kind haben könnte, oder machen Sie sich deswegen Sorgen? Das neue Zeitalter von Social Media bringt viele Gefahren und Unsicherheiten mit sich. Als Eltern sollte man sich unbedingt die Frage stellen, ab welchem Alter und unter welchen Bedingungen Kinder Zugang zu den sozialen Medien erhalten sollen.

Der grösste Einfluss wird das Alter des Kindes haben, in dem es ein Smartphone bekommt. Wenn ein Kind schon in sehr jungen Jahren mit Social Media konfrontiert wird, kann es schnell davon abhängig werden. Ein Kind denkt nicht so viel über die Konsequenzen nach, die seine Taten haben könnten. Vor allem jüngere Kinder sehen nur das Gute in Social Media und hinterfragen Dinge viel weniger. Wenn man mit einem Smartphone aufwächst, kann man im späteren Leben viel schwerer ohne klarkommen, denn das Gehirn eines Kindes entwickelt sich ständig.

Mit zunehmendem Alter mache ich mir immer mehr Gedanken darüber, wie viel Zeit ich am Smartphone verbringe und was für Auswirkungen dies hat.

Meret, 16 Jahre

Den Umgang mit Social Media lernen

Wieso gibt es Altersbeschränkungen für Drogen wie Alkohol, aber nicht für das Smartphone? Man weiss noch nicht, was die ständige Strahlung dieser Geräte mit uns macht, und Social Media löst wie Drogen Dopamin aus. Alkohol wird aus einem Grund erst legal, wenn das Gehirn sich fast fertig entwickelt hat.

Auf der anderen Seite kann man jedoch auch zu spät ein Smartphone bekommen und lernt dadurch nicht, mit Social Media umzugehen. Im späteren Leben ist man dann viel weniger erfahren mit einem Gerät, welches in unserer Generation eine bedeutende Rolle spielt.

Der Vorteil einer späten Smartphonenutzung wäre jedoch, dass man viel besser Bescheid weiss und man sich ab einem gewissen Alter auch reflektieren kann. Ich selbst habe mein Smartphone mit zwölf Jahren bekommen, was ich jetzt im Nachhinein eine gute Zeit finde. Es hätte auch etwas später sein können, doch wenn alle ein Smartphone haben, wird man ohne eines schnell ausgegrenzt.

Smartphone über Nacht einziehen

Mit zunehmendem Alter mache ich mir immer mehr Gedanken darüber, wie viel Zeit ich am Smartphone verbringe und was für Auswirkungen dies hat. Um einem Kind zu helfen, könnte man gewisse Bedingungen einführen. Zum einen könnten die Apps wie Instagram und Tiktok selbst etwas ändern, wie zum Beispiel eine Zeitbeschränkung einbauen. Würde diese direkt von der App kommen, wäre es viel schwieriger, sie zu umgehen. Die, die es bereits gibt, ist sehr einfach zu umgehen.

Eine verbesserte Bildschirmzeit wäre eine Lösung für das Problem von Stunden bis Tagen verschwendeter Zeit am Smartphone. Es wird wahrscheinlich nicht so schnell passieren, denn die Apps machen genau damit ihr Geld. Sie als Eltern könnten zum Beispiel das Smartphone über Nacht einziehen, denn Kinder schauen teilweise ungestört bis tief in die Nacht Videos.

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