Wie Ihr Kind medienresilient wird

Zu lernen, sicher und souverän mit digitalen Medien umzugehen, ist eine wichtige Aufgabe – bei der Schule und Elternhaus gefragt sind.
Soziale Medien werden von Jugendlichen stark genutzt. Doch deren Begeisterung für Apps wie Tiktok oder Snapchat hat auch Schattenseiten. Zahlreiche Studien zeigen, dass vor allem Mädchen negativ von den sozialen Medien beeinflusst werden, wenn es um das eigene Körperbild geht.
Ich kann gut nachvollziehen, dass jetzt viel über Verbote und Einschränkungen gesprochen wird. Das scheint auf den ersten Blick eine einfache und zweckmässige Lösung. Ein wichtiger Punkt geht in der aktuellen Diskussion aber etwas unter: die Förderung der Medienresilienz, also die psychische Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, bildschirmfreie Zeiten und den Grad der digitalen Vernetzung frei wählen zu können.
Kinder und Jugendliche brauchen auch im digitalen Raum eine Begleitung durch Erwachsene.
Medienresilienz ist für Kinder und Jugendliche genauso wichtig, wie beispielsweise die Regeln im Strassenverkehr zu kennen und sich dort selbstsicher bewegen zu können. Den wenigsten käme in den Sinn, einem Teenager zu verbieten, mit dem Velo in die Schule zu fahren.
Eltern üben mit ihren Kindern schon sehr früh das Verhalten im öffentlichen Raum, Kinder lernen im Verkehrsunterricht, selbstbewusst in einen Kreisel einzuspuren. Auch wenn sich diese beiden Bereiche zugegebenermassen nicht eins zu eins miteinander vergleichen lassen, brauchen Kinder und Jugendliche auch im digitalen Raum eine Begleitung durch Erwachsene.
Die Aufgabe der Eltern
Medienkompetenz wird an Schulen zu Recht ein hoher Stellenwert eingeräumt. Doch auch Eltern haben bei der Förderung einer gesunden Resilienz eine wichtige Rolle. Das Thema ist komplex, aber einige wichtige Eckpunkte seien hier erwähnt:
- Vertrauen und Sicherheit: Die Kinder wissen, dass ihre Eltern für sie da sind. Auch wenn mal etwas schiefgeht oder sie Unsinn treiben.
- Ermutigung zu Eigenaktivität und Verantwortung: Kinder sollen auch unbeaufsichtigt unterwegs sein und etwas wagen dürfen. Soziale Interaktion mit Gleichaltrigen ist wichtig. Erwachsene müssen nicht beim kleinsten Streit eingreifen.
- Regeln und Strukturen stecken den Rahmen ab, lassen aber auch die Freiheit zur Selbstverwirklichung und zum Ausprobieren.
- Positive und fürsorgliche Vorbilder: Gerade für eine starke Medienresilienz ist dieser Punkt zentral.
Medienresilienz entsteht nicht isoliert vom «echten» Leben. Alle oben genannten Punkte betreffen viele Lebensbereiche und hängen nicht direkt mit dem Handygebrauch zusammen. Kinder und Jugendliche mit gesundem Selbstvertrauen, Optimismus und hoher Sozialkompetenz entwickeln die nötige Widerstandskraft gegen die dunklen Seiten der sozialen Medien.
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