So schützen Sie Ihr Kind im Netz

Damit wir Heranwachsende an die Gefahren und Realitäten im Internet heranführen können, müssen wir uns das nötige Wissen aneignen.
Nach den Buchstaben des Gesetzes ist die Liste der Inhalte, die für den Jugendmedienschutz relevant sind, überschaubar: keine Pornografie, keine gewaltverherrlichenden Inhalte. Diese Kategorien ergeben Sinn, weil Kinder damit meist überfordert sind oder ihnen die Inhalte Angst machen. Doch auf Social Media ist der Graubereich von ungeeigneten – jedoch nicht explizit verbotenen – Inhalten gewaltig. Gerade diese aber üben auf Jugendliche eine grosse Anziehungskraft aus.
Es ist unser erzieherischer Auftrag, unsere Kinder an die Gefahren und Realitäten im digitalen Raum heranzuführen.
Michael In Albon, Medienexperte
Es gibt zwar einige technische Möglichkeiten, um als Erziehungsberechtigte Einfluss zu nehmen. So bieten Smartphones und die meisten Social-Media-Plattformen Filter an, mit denen Inhalte geblockt werden können. Gerade der technisch interessierte Nachwuchs überwindet solche Hürden aber relativ leicht. Ausserdem werden viele ungeeignete Inhalte von den Filtern gar nicht erfasst: Desinformation, Menschen, die falsche Vorbilder sind, Algorithmen, die süchtiges Verhalten fördern, oder Cybermobbing. Müsste also die Liste ungeeigneter Inhalte für Kinder und Jugendliche erweitert werden?
Es ist unser erzieherischer Auftrag, unsere Kinder an die Gefahren und Realitäten im digitalen Raum heranzuführen. Damit wir das können, müssen wir uns das nötige Wissen aneignen. Was sagt das Gesetz? Wo begegnen unsere Kinder ungeeigneten Inhalten, die ihr Wohlbefinden gefährden können? Wann sollten wir eingreifen und wo können und müssen sich Kinder eine gewisse Resilienz antrainieren, um später als Erwachsene bestehen zu können? Gerade dies ist stark abhängig vom Entwicklungsstand und von der individuellen Widerstandskraft des Kindes. Sicher ist: Überbehüten ist manchmal genauso schädlich wie Gleichgültigkeit.
Online-Elternabend zum Thema
Die Erwartungen an uns Erziehungsberechtigte sind überwältigend gross. Wir sollten über fundiertes Fachwissen und das richtige Mass an Einfühlungsvermögen verfügen. Diese Erwartungshaltung, gepaart mit der Unsicherheit, ob wir adäquat handeln, kann sehr zermürbend sein.
Beispiele, Handlungsmöglichkeiten und Hintergrundwissen können Sie sich aus erster Hand am Online-Elternabend «Nix für Kids – ungeeignete Inhalte im Netz» am Dienstag, 25. Februar, um 20 Uhr, live im TV auf blue Zoom D oder auf YouTube holen. Ich diskutiere mit Andrea Jansen, Gründerin der Elternplattform mal-ehrlich.ch, und Regula Bernhard Hug, Geschäftsleiterin Kinderschutz Schweiz, über dieses schwierige Thema. Moderiert wird die Runde von Claudia Lässer. Sie können als Zuschauerin und Zuschauer aktiv Fragen stellen.
Auf Swisscom Campus finden Sie Tipps und interaktive Lernmodule für den kompetenten Umgang mit digitalen Medien im Familienalltag.