Ein kleiner Tiktok-Steckbrief - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Ein kleiner Tiktok-Steckbrief

Lesedauer: 1 Minuten

Tiktok ist die beliebteste App bei Kindern und Jugendlichen. Das Videoportal bietet viel Raum für Kreativität. Diese Punkte sollten Eltern beachten.

In Zusammenarbeit mit Swisscom

Was ist Tiktok? Im Prinzip geht es darum, kurze Videos aufzunehmen und dann entweder mit eigenem oder von der App zur Verfügung gestelltem Sound zu schneiden, mit Effekten zu versehen und zu veröffentlichen. Das können Tänze sein, Sketche, Tipps und Tricks, oder ­Szenen aus dem eigenen Leben. Man benötigt dafür einen Account wie bei jedem sozialen Medium.

Wem gehört Tiktok? 2017 kaufte die chinesische Beijing Bytedance Technology die Video-Plattform Musical.ly. Nach der Umbenennung wurden alle ihre Nutzerinnen und Nutzer auf Tiktok migriert.

Wer nutzt Tiktok? Heute nutzen weltweit rund 800 Millionen vorwiegend junge Menschen Tiktok mindestens einmal im Monat. Gemäss der letztjährigen James-Studie haben in der Schweiz 80 Prozent der 12- bis 15-Jährigen einen Tiktok-Account. Mittlerweile ist Tiktok aber auch bei immer mehr «älteren» Nutzerinnen und Nutzern (Gen Y) verbreitet.
Ab welchem Alter ist Tiktok erlaubt? Bei Apple und Google ist die App mit Einwilligung der Eltern ab 13 Jahren zugelassen. Allerdings gibt es keine Alterskontrolle bei der Registrierung.

Was Eltern wissen sollten:

Der Algorithmus lernt sehr schnell und spezifisch, was die Anwenderin, der Anwender mag, und stellt entsprechende Inhalte zur Verfügung. ­Darum ist das Suchtpotenzial recht gross. Eltern sollten die Nutzungsdauer mit ihren Kindern festlegen.

Die Nutzerinnen und Nutzer sollen aufpassen, welche Inhalte sie selbst über sich preisgeben und wie sie sich auf der Plattform darstellen. Die Clips werden bei öffentlichen Profilen breit gestreut und können – auch ungewollt – sehr schnell Reichweite erzielen.

Ich empfehle, die App gerade mit jüngeren Teenagern anfangs regelmässig gemeinsam anzuschauen und darüber zu diskutieren, warum dem Kind ein Clip gefällt oder nicht. Und wie sich die Person im Clip ­darstellt. Möchte das Kind selbst Inhalte kreieren: Unbedingt mit einem privaten Profil starten und gemeinsam besprechen, wie die Inhalte wohl bei anderen ankommen, und das dann auch beobachten.

Die App ist aber nicht nur problematisch: Generell bietet sie einen einfachen Zugang zum Selberkreieren von Inhalten. Für die Jugendlichen ist sie ein praktisches Tool, ihre Kreativität auszuleben und sich in Videobearbeitung zu versuchen.

Michael In Albon
ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.

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