MIKE-Studie: Das Smartphone ist cool. Spielen ist cooler.
Kinder in der Schweiz nutzen Smartphones und Tablets zwar rege, aber viel lieber spielen sie draussen, machen Sport oder treffen Freunde. Dies zeigt die aktuelle MIKE-Studie, die das Mediennutzungsverhalten von Kindern zwischen 6 und 13 Jahren in der Schweiz repräsentativ untersucht hat und diese Woche herausgekommen ist. Die Studienmacher empfehlen Eltern, bei der Mediennutzung ihrer Kinder auf die Nutzungsdauer und auf altersgerechte Inhalte zu achten.
Obwohl digitale Medien immer häufiger genutzt werden, spielen Kinder zwischen 6 und 13 Jahren lieber offline, machen Sport und treffen sich ausserhalb der digitalen Welt mit Freunden. «Klassische Medien werden trotz Digitalisierung weiterhin am häufigsten genutzt: Mehr als drei Viertel der Kinder sehen mindestens einmal pro Woche fern, hören Musik oder lesen Bücher», sagt Gregor Waller, Co-Studienleiter und Mitautor der MIKE-Studie.
Statt zu schlafen am Handy
YouTube ist die Lieblingsapp der 6-bis 13-Jährigen, vor Whatsapp, Instagram und Snapchat. Obwohl das Mindestalter in der Schweiz gesetzlich nicht festgelegt ist, verlangen viele Apps die Einwilligung der Eltern. Besonders Whatsapp wird seit der letzten MIKE-Studie 2015 deutlich häufiger genutzt. Aktuell nutzen 55 Prozent der Mittelstufenkinder Whatsapp mindestens einmal pro Woche. Grundsätzlich bevorzugen Mädchen eher Kommunikationsapps, Knaben eher Game-Apps. Zwei Drittel aller Kinder gamen mindestens einmal pro Woche und ihre liebsten Spiele sind Super Mario, Minecraft, FIFA und Clash Royale.
Eine weitere beunruhigende Feststellung ist, dass jedes zehnte Mittelstufenkind schon mindestens einmal online belästigt wurde. Laut der JAMES-Studie von 2016 ist bei den 12- bis 19-Jährigen sogar jeder Vierte betroffen.
Viele Eltern legen Regeln fest
Die Internetnutzung bewerten die Eltern mit zunehmendem Alter ihrer Kinder immer positiver. Die Eltern werden angesichts der Herausforderungen aktiv. Die meisten legen Regeln zur Nutzungsdauer fest und über 90 Prozent der Eltern kennen die Altersempfehlungen für Kino- und Fernsehfilme. Dennoch wäre es sinnvoll, den Inhalten mehr Beachtung zu schenken und mit den Kindern darüber zu sprechen, aus welchen Gründen sie die jeweiligen Inhalte nutzen. Das Medienverhalten der Eltern beeinflusst die Mediennutzung der Kinder. Eltern nehmen dadurch eine wichtige Vorbildfunktion ein.
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