Was will ich werden? Der Berufswahl-Podcast
Mit dem Traumberuf ist es so eine Sache. Manche von uns haben schon im Kindergarten eine klare Vorstellung von dem, was sie später machen wollen. Andere wissen nach der Sekundarschule noch nicht, in welchem Bereich sie arbeiten möchten. Unser Berufswahl-Podcast begleitet Jugendliche bei der spannenden und oft aufreibenden Suche nach dem geeigneten Job.
Im ersten Berufswahl-Podcast des Schweizer ElternMagazins Fritz+Fränzi lernen wir App-Entwicklerin Lorena kennen, besuchen den Lehrbetrieb von Pflegefachmann Orion, der im Alterszentrum Demenzkranke pflegt, und werfen einen Blick in die Werkstatt von Schreinerin Nimue, die im dritten Lehrjahr Möbel herstellt.
Wir stellen Programme vor, in denen Achtklässer bei der Berufswahl von jungen Erwachsenen gecoacht werden. Und geben Tipps von Expertinnen und Experten weiter, wie die Berufswahl am besten gelingt.
Auf die Ohren: Unser Berufswahl-Podcast umfasst zwölf Folgen à je zehn Minuten.
Der zwölfteilige Berufswahl-Podcast entstand in Kooperation mit dem Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi und Pro Familia; Produzentin ist die Podcast-Schmiede. Die einzelnen Episoden dauern rund zehn Minuten.
Episode 1: Erste Schritte
Wir treffen die 14-jährige Sekschülerin Riana und ihre Eltern. Riana steckt mitten in der Berufswahl – und hat einen konkreten Wunsch: «Ich will mich wohlfühlen und mich auf die Arbeit freuen, wenn ich am Morgen aufwache.» Soll sie sich für eine Lehre als Polygrafin oder Floristin entscheiden? Oder ist die Fachmittelschule der richtige Weg? Antworten auf diese und viele andere Fragen erhofft sich Riana bei ihrem zweiten Besuch im Berufsberatungs- und Informationszentrum BIZ in Uster.
Episode 2: Der Berufsberater
Berufsberater Gilles Shapira empfängt Riana zum zweiten Beratungsgespräch im BIZ Uster. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Welche Erfahrungen nimmt sie aus den Schnupperlehren mit? Und was sind die nächsten Schritte? Wir sind bei der Beratung dabei und erhalten Tipps vom Experten, wie die Suche nach einer Lehrstelle am besten gelingt.
Episode 3: Nimue, 18, Schreinerin
«Ich liebe die Arbeit mit Massivholz. Das nennt man furnieren. Du merkst, wie jedes Holz anders ist, das ist sehr cool», sagt Nimue. Sie ist im dritten Lehrjahr bei Glaeser Wogg AG in Baden. «Ich kann etwas schaffen, das nicht jeder hat. Ein Tischchen für meinen Schmuck und Schminksachen will ich bauen. Ich bin immer auch noch Frau. Dieser Beruf bedeutet nicht, dass du dich nicht herausputzen darfst.»
Episode 4: Die Berufsbotschafter
Jan ist Polymechaniker, Elia Automatiker. Was sind das für Berufe? Wie sieht der Alltag der beiden aus? Jan und Elia machen ihre Ausbildung bei Libs in Baden und engagieren sich als «Berufsbotschafter» im Programm «Rent-a-stift» von ask! Jan und Elia erzählen von ihren Erfahrungen, wenn sie vor einer Klasse im achten Schuljahr stehen. Und von rätselhaften Objekten, die sie mitbringen.
Episode 5: Mein persönlicher Coach
Sie suchen einen persönlichen Coach, der Ihnen im Berufswahlprozess hilft? Privat organisierte Unterstützungsprogramme wie «Rock Your Life» stellen Stellensuchenden eine Mentorin oder einen Mentor zur Seite. Die 24-jährige Studentin Céline unterstützt den 14-jährigen Gioele. Bevor wir den beiden über die Schultern schauen, wollen wir von Céline erfahren: Wie war ihr Weg zum Studium in Internationalen Beziehungen und weshalb engagiert sie sich als Mentorin?
Episode 6: Die Studentin und der Künstler
Mentorin Céline und der angehende Kunststudent Gioele treffen sich am Bahnhof Oerlikon. Heute hat der 14-Jährige Zeichnungen dabei. Die beiden setzen sich draussen in ein Café und begutachten Gioeles Werke. Was muss in die Bewerbungsmappe für eine Kunstschule? Céline hat recherchiert – und Gioele grosse Träume: Eines Tages möchte er in Japan als Anime-Zeichner arbeiten.
Episode 7: Orion, 18, Fachmann Gesundheit EFZ
«Es macht mich glücklich, dass ich anderen Menschen helfen kann. Ich kann mir keinen besseren Beruf für mich vorstellen», sagt Orion. Er arbeitet in der Demenzabteilung im Alterszentrum Lanzeln in Stäfa und steht kurz vor dem Abschluss zum Fachmann Gesundheit EFZ. «Bei einer Schnupperlehre spürt man ganz genau, ob es der richtige Beruf ist», sagt Orion.
Episode 8: Lehre oder Gymi?
Zwei Drittel der Schweizer Jugendlichen entscheiden sich für eine Lehre. Aber das Gymi wird immer populärer. Heute machen viermal mehr Jugendliche die Matura als noch vor 20 Jahren. Zu wem passt das Gymi, zu wem eher eine Fachmittelschule oder eine Berufslehre mit Berufsmatura? Nicole Fiechter-Weisskopf, Leiterin des Berufsberatungs- und Informationszentrums BIZ in Liestal BL, kennt die Antworten.
Episode 9: Naemi wagt den Neuanfang
Es ist Montagmorgen. Eigentlich wäre die 17-jährige Naemi um diese Zeit im Schulzimmer. Jetzt sitzt sie mit uns und ihren Eltern am Wohnzimmertisch in Bubendorf BL. Naemi hat vor Kurzem das Gymi abgebrochen. An den Noten lag es nicht. Ein sehr persönliches Gespräch über Mut, eine schwierige Entscheidung und die Erkenntnis, auf sich zu hören. Auf die Ausbildung, die Naemi jetzt in Angriff nimmt, freut sie sich riesig.
Episode 10: Abbrechen oder weitermachen?
Konflikte mit dem Chef, Probleme in der Berufsfachschule, die falsche Berufs- oder Lehrstellenwahl: Gründe für einen Lehr- oder Gymi-Abbruch gibt es viele. Berufsberaterin Nicole Fiechter verrät uns, in welchen Situationen es sinnvoll ist, noch ein bisschen durchzubeissen, und wann ein Neuanfang der bessere Weg ist.
Episode 11: Lorena, 16, Informatikerin EFZ
«Als App-Entwicklerin muss man vor allem logisch denken können. Und in Englisch fit sein.» Lorena ist im ersten Lehrjahr bei der Swiss Re. Es sei kein Männerjob, trotzdem seien die Frauen in der Unterzahl. Sie käme gut mit den männlichen Entwicklern klar und fühle sich nicht ausgeschlossen. «Ich wäre gerne Mentorin und Oberstiftin von jungen Frauen. So könnte ich Tricks weitergeben, wie man mit den Jungs besser klarkommt. Das fände ich cool».
Episode 12: Erfolgsgeschichte auf dem Hof
Wir besuchen Leila, 33, auf einem Bauernhof im Berner Seeland. Sie studierte soziale Arbeit, arbeitete in Jugendtreffs mit Kindern mit psychischer Beeinträchtigung. Doch eigentlich wusste sie schon als Kind, was sie wollte: In der Natur mit Tieren arbeiten und Traktor fahren. Deshalb entschied sie sich für die verkürzte Lehre als Landwirtin. Jetzt verbindet sie beide Berufe: Auf dem Hof bildet Leila Jugendliche mit einer Lernschwäche aus. In der letzten Folge unseres Berufswahl-Podcasts zeigen wir: Die erste Berufswahl ist nichts Endgültiges, sondern ein erster Schritt; ein Anfang, auf dem aufgebaut werden kann.
Lesen Sie mehr zum Thema Berufswahl:
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Darf ich vorstellen – ich!
Bevor Jugendliche entscheiden können, welche Ausbildung sie nach der Sekundarschule in Angriff nehmen wollen, müssen sie ein paar grundlegende Fragen an sich selber beantworten. Keine leichte Aufgabe mitten in der Pubertät, die ohnehin schon voller Fragen ist.Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
Vom Maurer zum Physiotherapeuten? Kein Problem
In die Lehre oder weiter zur Schule? Diese Frage stellen sich viele in der Oberstufe. Dabei schliessen sich die beiden Wege nicht aus. Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick.Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Das grosse Vermessen
Jede Berufslehre und jede Schule hat ihre spezifischen Anforderungen. Für junge Berufssuchende bedeutet das, dass sie entweder intensiv an ihren Fähigkeiten arbeiten oder sich eine weniger anforderungsreiche Berufslehre suchen sollten.Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Schnupperlehre – eine Nase voll Arbeitsluft
Eine Schnupperlehre, auch Berufswahlpraktikum genannt, gibt einen ersten Eindruck vom Arbeitsleben, von einem Beruf und vom Klima im möglichen Lehrbetrieb. Sie ist so etwas wie der ultimative Realitätscheck für junge Lehrstellensuchende.Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
«Es ist wichtig, auf das Bauchgefühl zu hören»
Berufsberaterin Sigrid Weber kennt die Qual der Berufswahl, die viele Jugendliche durchleben. Lieblingsfächer und Hobbys seien erste Hinweise auf die passende Ausbildung, in Schnupperlehren lasse sich viel lernen – und manchmal helfe auch ein Münzwurf, sagt die Psychologin. Bei der Entscheidung müsse aber vor allem das Gefühl stimmen.Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Der Lehrbetrieb: das zweite Zuhause für die nächsten Jahre
Nach der Wahl des passenden Berufs folgt die Suche nach dem geeigneten Lehrbetrieb. Gross oder klein, familiär oder formell, hierarchisch oder kollegial? Je mehr verschiedene Formen man durch Schnuppern kennenlernt, desto besser weiss man, was einem zusagt.Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Brückenangebote sind keine Notlösung
Das zehnte Schuljahr gilt als Notlösung für die, die keine Lehrstelle gefunden haben. In Wahrheit ist es ein sinnvolles Bildungsangebot, um schulische und andere Lücken zu schliessen oder in der Berufswahl zu einer Entscheidung zu gelangen. Weitere Brückenangebote helfen, wertvolle Kenntnisse zu gewinnen und Weichen zu stellen.