Was tun die betroffenen rund 30 000 Mütter und Väter in einem solchen Fall? Wir wissen es nicht wirklich. Aus vielen Einzelfallbeispielen setzt sich ein Puzzle zusammen, das heterogener kaum sein könnte: Da sind einerseits Eltern, die sich kaum interessieren oder eher skeptisch sind, wenn Kinder sich ihren eigenen Bildungsweg ausdenken. Vielleicht gehören sie zu einer Generation, wo Maturaquoten von 10 Prozent die Regel waren, sei es, weil der Schulweg ins Gymnasium zu weit war oder familiäre Traditionen den gymnasialen Weg nicht vorsahen.
Andererseits gibt es Eltern, für die eine Welt zusammenbricht, wenn ihr Kind nicht ans Gymnasium aufgenommen wird. Sei es, weil sie selber diesen Weg gegangen sind oder es in ihrer Familientradition eine Selbstverständlichkeit ist. Und es gibt Eltern, die aus Ländern kommen, wo eine Maturaquote von 50 Prozent oder mehr üblich ist. So besuchen über 300 deutsche Jugendliche mit Wohnsitz in der Schweiz die Gymnasien im grenznahen deutschen Konstanz.