«Ich will Brunnenmeister werden»
Oliver Ambauen, 18, aus Giswil OW, ist im 2. Lehrjahr als Haustechnikpraktiker Sanitär EBA. Danach will er den EFZ-Abschluss machen.
«Ich habe viele Berufe angeschaut und geschnuppert, von Landmaschinenmechaniker über Gärtner bis zum Koch. Aber Sanitärinstallateur gefiel mir am besten, das wusste ich schon früh. Leider waren meine Schulleistungen nicht gut genug für die EFZ-Lehre. Schliesslich habe ich mich für eine Lehrstelle als Haustechnikpraktiker Sanitär EBA beworben. Schon bei der Bewerbungsschnupperlehre hatte ich ein gutes Gefühl, und als ich die Stelle bekam, hatte ich eine Riesenfreude. Mir gefällt die Abwechslung: An einem Tag machen wir Servicearbeiten in einem Haushalt, am nächsten geht es hinaus in den Graben Wasserleitungen ersetzen, die gebrochen sind. Einmal mussten wir an einem extrem steilen Berghang eine Wasserleitung verlegen. Der Bagger wurde mit einer Seilwinde gesichert, das war eindrücklich, ein Highlight.
Nun habe ich die EBA-Lehre fast abgeschlossen. Danach will ich die weiteren drei Lehrjahre zum Sanitärinstallateur EFZ machen. Mein Berufsziel ist Brunnenmeister. Der ist in einer Gemeinde verantwortlich für die Wasserversorgung, muss die Leitungen instand halten und sofort reagieren, wenn etwas kaputt gegangen ist. Diese Verantwortung würde ich gerne einmal tragen.»
Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen:
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Wie Alltagsgewohnheiten und Wunschträume Jugendlichen als Wegweiser zur Selbsteinschätzung dienen können. Dazu ein Fragebogen für Berufswählende. - Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick, Berufe der Zukunft, wo der Mangel an Lernenden und Fachkräften am grössten ist und welche Berufswege über eine Hochschule führen. - Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Der Abgleich der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen von Berufen, wie auch Menschen mit Behinderung den Einstieg in das gewünschte Arbeitsumfeld finden und welche Rolle Leistungstests spielen. - Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Das Berufswahlpraktikum ist der Realitätscheck: Welche Formen von Schnupperlehren es gibt und was Jugendliche über das Schnuppern wissen müssen. - Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
Inwiefern der Berufseinstieg ein wesentlicher Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung ist, warum der Lehrbetrieb so gut passen muss wie der Beruf – und wie junge Berufsleute um Titel wetteifern. - Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Worauf es bei der Lehrstellensuche ankommt, wie man einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch macht und zehn Tipps für eine überzeugende Bewerbungsmappe. - Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Wenn der weitere Weg nach der obligatorischen Schule feststeht, gilt es sich zu informieren und darauf vorzubereiten – ansonsten gibt es eine Reihe sinnvoller Brückenangebote.