«Ich hatte eine schwierige Zeit, nicht nur, weil ich keine Lehrstelle fand» - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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«Ich hatte eine schwierige Zeit, nicht nur, weil ich keine Lehrstelle fand»

Lesedauer: 2 Minuten

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Colin Spilek, 16, aus Nufenen GR, ist Berufswahlschüler und fühlt sich pudelwohl. Die Suche nach einer Lehrstelle fiel mit seinem Coming-out als Transgender zusammen – keine einfache Zeit.

«Ich wollte etwas Künstlerisches machen, also suchte ich eine Lehrstelle als Grafiker. Doch davon gibt es nicht viele im Kanton Graubünden. Und wegen der Lehre wollte ich nicht umziehen. Das 10. Schuljahr sah ich als Notlösung an, selbst meine Lehrer sagten, dort gingen nur die hin, die nichts erreichen. Ich hatte eine schwierige Zeit, nicht nur, weil ich keine Lehrstelle fand. Ich entschied mich zum Coming-out als Transgender. Jetzt bin ich in der Therapie und auch äusserlich kein Mädchen mehr.

In der Berufswahlschule in Chur habe ich mich schnell wohlgefühlt. Meine neuen Kollegen akzeptieren mich so, wie ich bin. Ich bin viel offener und kommunikativer geworden. Davor kannte ich nur die Gemeinde, in der ich wohnte; in der Schule in Chur bin ich mit vielen Menschen in Kontakt. Ich schnupperte als Dentalassistent, Coiffeur, Elektroniker, Veranstaltungsfachmann und als Kaufmann bei einer Versicherung. Die KV-Schnupperlehre gefiel mir am besten, ich erhielt die Lehrstelle und freue mich darauf. Das Künstlerische pflege ich in der Freizeit, ich zeichne viel, mache Grafikarbeiten am Computer, ausserdem rappe und tanze ich gern. Wenn nach der KV-Lehre der Wunsch, kreativ zu arbeiten, noch da ist, schaue ich, welche Möglichkeiten es gibt. Für mich war das Berufswahljahr die richtige Entscheidung, ich finde es mega positiv.»


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