Süss, süsser, Süssgetränke - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Süss, süsser, Süssgetränke

Lesedauer: 2 Minuten

Ob bei grosser Hitze oder an kalten Wintertagen: Süssgetränke kommen besonders bei Kindern gut an. Die bunten Getränke schmecken nicht nur gut, sondern sorgen auch für viel Abwechslung. Doch sind sie auch als Durstlöscher geeignet?

Text: Wina Fontana
Bild: Alamy Stock Photo

In aqua sanitas – bereits die alten Römer wussten: «Im Wasser liegt die Gesundheit.» Denn Wasser ist in jedem Lebensabschnitt an allen wichtigen Körperfunktionen beteiligt. Ob als Transportmedium von Nährstoffen, Enzymen und Hormonen, zur Ausscheidung von Abbausubstanzen oder für die Regulation der Körpertemperatur.

Während bei erwachsenen Menschen rund 60 Prozent der Körpermasse aus Wasser besteht, können es bei Kindern sogar bis zu 75 Prozent sein. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist also lebensnotwendig. Energiefreie Flüssigkeitslieferanten wie Wasser und ungesüsster Kräutertee bilden deshalb die Grundlage der Ernährungspyramide.

Süssgetränke sind Genussmittel

Limonaden, Sirup & Co. gehören – ob für Gross oder Klein – an die Spitze der Ernährungspyramide und sind somit massvoll zu geniessen. Aufgrund des hohen Zuckergehalts liefern die süssen Durstlöscher nicht nur viele Kalorien, sondern heizen auch den Heisshunger ordentlich an. Zahlreiche Studien belegen, dass Süssgetränke in direktem Zusammenhang mit Karies und Übergewicht stehen und somit das Risiko für Diabetes erhöhen. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Kinder zwischen ein bis fünf Jahren maximal ein Deziliter Süssgetränk pro Tag, ab dem 6. Lebensjahr maximal zwei Deziliter pro Tag.

100 Milliliter Orangensaft enthalten 11 Gramm Zucker. Fruchtsäfte sind nur bedingt eine Alternative zu Süssgetränken.

Süssstoffe geniessen den Ruf, zuckerfrei zu süssen. Dennoch gehören sie wie die regulären Süssgetränke zu den Genussmitteln und sollten nur ab und an konsumiert werden. Denn die Süssungsmittel verfügen oft über eine viel stärkere Süsskraft als herkömmlicher Zucker und befeuern so unsere angeborene Süsspräferenz – und lassen natürlich süsse Lebensmittel weniger süss wirken.

Saft als Alternative

Fruchtsäfte werden mit vielen Vitaminen assoziiert und gelten deswegen gemeinhin als gesund. Allerdings enthalten die verflüssigten Früchte oft grosse Mengen Zucker und sollten ebenfalls nur ab und zu angeboten werden. Denn 100 Milliliter frischer Orangensaft enthalten 11 Gramm Zucker. Im Vergleich dazu enthält die gleiche Menge eines bekannten Süssgetränkes 10,5 Gramm Zucker. Bei Vitamin-Wasser handelt es sich meist um ein mit Vitaminen und Mineralstoffen versetztes Mineralwasser. In Amerika bereits länger bekannt, schaffen es die bunten Getränke auch in der Schweiz immer mehr in die Regale der Grossverteiler – und ziehen mit ihrer attraktiven Erscheinung auch Kinderaugen an. Allerdings sind die vitaminisierten Getränke mit Vorsicht anzubieten. Oft enthalten sie neben Vitaminen und Mineralstoffen eine erhebliche Menge Zucker.

Eine Kindheit ohne Süssgetränke?

Süssgetränke und Säfte sind allgegenwärtig. Also auch wenn Sie Ihrem Kind deren Existenz verschweigen würden – spätestens nach der ersten Einladung zum Geburtstag kommt es damit in Berührung. Bringen Sie Ihrem Kind darum früh den Umgang mit den süssen Verlockungen bei.

Wina Fontana
ist Ernährungsexpertin SVDE, hat einen Bachelor in Ernährung und Diätetik und arbeitet bei Betty Bossi.

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