Väter: Unser Thema im Februar

Bild: Désirée Good / 13 Photo
Video: Florina Schwander
Dieser Text beginnt mit einem Kompliment. An Sie, liebe Männer, Väter, Grossväter, Onkel, Göttis. Dass Sie, liebe männliche Erziehungsinteressierte, bis hierhin gelesen haben, zeichnet Sie aus. Sie gehören zu den rund 30 Prozent Männern, die unseren Elternratgeber regelmässig lesen. Ihnen ist Elternbildung wichtig. Und das Wohl Ihrer Familie. Sie wissen um die Bedeutung von Bindung und Resilienz, sie haben den Satz verinnerlicht: «Gute Väter trösten, spielen, helfen, lesen vor – gute Väter kümmern sich.»
Sie interessieren und engagieren sich für Ihre Kinder, wann immer es geht. Sie beschäftigen sich mehr mit ihnen, als sich vielleicht Ihr eigener Vater vor vielen Jahren um Sie gekümmert hat. Am Wochenende, am Abend, in den Ferien, an dem Tag, an dem Sie zu Hause sind. Sie können im Halbschlaf die Namen der drei besten Freunde Ihres Sohnes aufsagen. Sie wissen, an welchem Tag er Sportunterricht hat und wie sein Mathelehrer heisst. Beim letzten Elternabend haben Sie sich selbstverständlich für ein Ämtli gemeldet. Und von Ihrer Tochter stammt der Satz: «Viele Leute glauben nicht an Helden. Sie haben meinen Vater noch nicht getroffen.»
Ach ja: Und Sie leben eine moderne, gleichberechtigte Beziehung, ziehen mit Ihrer Partnerin am selben Strang, arbeiten Teilzeit, übernehmen 50 Prozent der Aufgaben im Haushalt und bei der Kinderbetreuung, erklären dem Ältesten den Satz des Pythagoras. Und wenn Ihre Partnerin mal eine strenge Bestimmerin ist, Ihnen im Familienalltag wenig Autonomie zugesteht – dann lächeln Sie grosszügig darüber hinweg, nehmen Ihre «Gatekeeperin» in den Arm und erinnern sich an den Satz: «Die Macht eines Vaters im Leben eines Kindes ist unerreicht.»
«Mein Vater hat mir nicht gesagt, wie ich leben soll. Er lebte, und ich durfte ihm dabei zusehen.»
Clarence Budington Kelland (1881–1964),
US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist

Möge Ihnen, trotz der anstrengenden Zeiten, immer wieder etwas Besinnung gelingen.
Bleiben Sie munter, bleiben Sie zuversichtlich.
Herzlichst,
Ihr Nik Niethammer