Rückblickend hatte diese Trennung auch Gutes, denn ich konnte mich bewusst mit meiner damaligen Beziehung und der Trennung auseinandersetzen und mich so wiederfinden. Ich lebte mit meinen Mädchen fünf Jahre alleine und genoss diese «männerlose» Zeit sehr. Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick und diese Liebe hält schon 13 Jahre. Mein Partner ist verwitwet und hat drei Kinder, alle mittlerweile erwachsen.
Wir zogen erst in eine gemeinsame Wohnung als vier unserer fünf Kinder mit ihren Ausbildungen fertig waren und eigene Wege gingen. Sieben Jahre pendelten wir zwischen unseren Wohnorten hin und her, genossen als Grossfamilie die gemeinsamen Ferien und verbrachten jedes Wochenende zusammen bei mir oder ihm. So funktionierten wir als Patchworkfamily.
Die Kinder konnten in ihrer gewohnten Umgebung erwachsen werden. Für alle Beteiligten stimmte diese temporäre Lebensform und brachte so viele spannende und bereichernde Momente. Uns war es wichtig, dass die Kids nicht aus ihrem gewohnten Zuhause herausgerissen wurden. Als wir uns kennenlernten, waren unsere Kinder Teenager, also in einem nicht einfachen Alter. Wären wir sofort als Grossfamilie zusammengezogen, hätten die Konflikte wahrscheinlich nicht lange auf sich warten lassen. Davon waren wir beide überzeugt. Für uns stimmte in dieser Zeit die getrennte Wohnform und wir würden wieder so entscheiden.