Das selbstbewusste Kind: Unser Thema im März - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Das selbstbewusste Kind: Unser Thema im März

Lesedauer: 1 Minuten

Chefredaktor Nik Niethammer erzählt im Gespräch mit Florina Schwander via Zoom, was die Leserin und der Leser vom Dossier «Das starke Kind» erwarten dürfen und wie seine eigenen Eltern sein Selbstbewusstsein gestärkt haben als kleiner Bub. 
Liebe Leserin, lieber Leser

Der 27. März 2001 war ein Dienstag. An diesem Tag berichtete «The Times» in England, dass importiertes Fleisch aus Asien für den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche verantwortlich sei. In Lüneburg ketteten sich Umweltaktivisten an die Gleise, um den Transport von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken zu verhindern. Zur gleichen Zeit bereiste der damalige Aussenminister Flavio Cotti Israel und die palästinensischen Gebiete. US-Regisseur Quentin Tarantino, die Sängerin Mariah Carey und Welttorhüter Manuel ­Neuer feierten Geburtstag. Und die Schweiz diskutierte über das Nein des Schweizer Stimmvolks zur Volksinitiative «Ja zu Europa».

An diesem 27. März 2001 geschah noch etwas Bemerkenswertes: Ellen Ringier, 50, Tochter eines Pelzgrosshändlers aus Luzern und einer Bankiersfrau aus London, ehemalige Spitzenkletterin, promovierte Juristin und Ehefrau des Verlegers Michael Ringier, gründete die ­Stiftung Elternsein. Sie habe sich gefragt, was es in der Schweiz wirklich brauche, um Familien zu helfen, erinnert sich die zweifache Mutter. «Ich wollte Eltern in ihrer Erziehungskompetenz und in ihren Erziehungsaufgaben unterstützen und in der Gesellschaft ein Verständnis dafür schaffen, was es heisst, Kinder zu erziehen.» Im September 2001 erschien die erste Ausgabe von Fritz+Fränzi, «mein gedrucktes Sozialprojekt», wie sie ihren Elternratgeber bis heute liebevoll nennt. 

20 Jahre und 162 Ausgaben später ist die Stiftung Elternsein unter Präsidentin Ellen Ringier und der umsichtigen Leitung ihres Geschäftsführers Thomas Schlickenrieder längst mehr als nur Herausgeberin des erfolgreichsten Elternratgebers der Schweiz: Die Stiftung produziert Lehrfilme, organisiert Sensibilisierungskampagnen gegen Cybermobbing und engagiert sich für Kinder aus wirtschaftlich belasteten Familien.

20 Jahre Stiftung Elternsein heisst: 20 Jahre Eltern unterstützen und begleiten in guten wie in anspruchsvollen Zeiten. Nicht mit dem Mahnfinger, sondern mit Informationen, Einschätzungen und Analysen. Und mit Trost. In jedem Text, mit jeder Aktion will die Stiftung eine Botschaft vermitteln: Bei aller Anstrengung macht es grosse Freude, Eltern zu sein.

«Alle glücklichen Familien gleichen einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich.»

Leo Tolstoi (1828 – 1910), russischer Schriftsteller

«Aggressionen sind kein Zeichen dafür, dass eine Familie auseinanderfällt, sondern dass sie lebt», schreibt Jesper Juul in seiner Kolumne «Ondt i familien» – wörtlich übersetzt «Verletzt in der Familie». Wie so oft geht es auch in diesem Text des 2019 viel zu früh verstorbenen dänischen Familientherapeuten um Streit- und Konfliktkultur in der Familie, um Integrität und Selbstwertgefühl. Es ist mir eine grosse Freude, Ihnen Teil 1 erstmals auf Deutsch zu präsentieren: Aggressionen in der Familie.

Und falls Sie, liebe männliche Erziehungsinteressierte, sich fragen, welcher Text in der März-Ausgabe für Sie von besonderem Interesse sein könnte – voilà: «Excel-Parenting – wie Männer Familienarbeit lernen können». Mikael Krogerus verspricht in seiner Kolumne nichts weniger als «Ferien von uns selbst»: «Mit dieser Methode haben Sie den ­Alltag, diese Hölle der Gegenwart, im Griff.»

Herzlichst,
Ihr Nik Niethammer