Meine Kinder dürfen fluchen

Hand aufs Herz: Fluchen Sie nicht auch gerne? Unsere Autorin steht zum verbalen Dampf ablassen und lässt auch ihre Kinder fluchen. Harmlos natürlich.
Mannomann!
Ich bin ein impulsiver Mensch, rege mich schnell mal auf, genau so schnell allerdings auch wieder ab. Und das verbale Dampfablassen hilft mir dabei. Und das dürfen auch meine Kinder. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bringe meinen Kleinen nicht explizit das Fluchen bei. Aber ich rede es ihnen auch nicht aus. Wenn ihnen ein «Mannomann» dabei hilft, den Drehverschluss noch einmal frisch anzufassen statt entnervt fallen zu lassen, fair enough. Wenn der theatralische Seufzer meinen knapp Zweijährigen davon abhält, den Bauklotz seinem Bruder an den Kopf zu pfeffern, bitteschön!
Fluchen als Motivator
Ich will meine Kinder nicht animieren, bei jedem kleinen Frust gleich verbal loszulegen. Wirkt das Schimpfen allerdings als Katharsis, dann heisst es für mich: Ohren auf bei der Fluchwahl!
Mama Haddock: Hunderttausend heulende Legoteile!
Sollte ich einmal Zeit haben, werde ich ein Schwandersches Fluchlexikon anlegen, Altersfreigabe 0. Ich würde mich inspirieren lassen von Käptn Haddock. Niemand flucht so schön harmlos und gleichzeitig voller Inbrust wie er. Wie wäre es mit einem schönen «du unpassendes Legoteil»? Oder einem liebevollen «du unpassender Puppensocken»? Sollten sich meine Kinder nicht daran halten wollen, müssen sie halt später Rapper werden.
Ich hoffe, Sie haben diesen Text mit einem Augenzwinkern gelesen. Ansonsten gönnen Sie sich bitte ein herzhaftes «So ein Seich!» und klicken Sie weiter. Ich werde auch nur innerlich seufzen, versprochen.
*Die komplette Studie von Richard Stephens et al. kann hier nachgelesen werden.
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