Jesper Juul und Sandwich-Generation: Unsere Themen im Dezember
Foto und Video: Bianca Fritz
Flug und Hotel waren gebucht, die Reise nach Dänemark Anfang August fest geplant. Doch es kam anders: «Jesper Juul war vier Wochen im Spital. Sein Gesundheitszustand ist
instabil», schrieb mir Caroline Märki von familylab am 24. Juni. «Er fühlt sich zu schwach, um dich zum Interview zu empfangen.» Was nur wenige wissen: Jesper Juul, der
bedeutendste Familientherapeut Europas und Autor zahlreicher Ratgeberbücher, ist
seit vier Jahren schwer krank und in seiner Mobilität stark eingeschränkt.
Dass wir Ihnen in dieser Ausgabe dennoch ein exklusives Interview mit Jesper Juul
präsentieren können, ist vor allem Caroline Märki zu verdanken. Sie hat Jesper Juul im Rahmen eines familylab-Seminars in Dänemark am Abend des 7. August zu Hause in Odder besucht. Während zwei Stunden konnte sie ihm einen Teil der Fragen stellen, die meine
Kollegin Evelin Hartmann und ich zusammengetragen hatten. Auf einige weitere Fragen hat Juul später schriftlich geantwortet. Wie Jesper Juul lebt, warum er Eltern mit seinen
Thesen immer wieder provoziert – und wovon er träumt: das grosse Interview.
Unsere Spendenaktion «Ein Begleithund für Joel» geht weiter. Knapp die Hälfte des benötigten Geldes ist inzwischen zusammengekommen. Die Suche nach einem passenden Labrador ist aufwendig und zeitintensiv. Im Februar 2018 wird Joel mit mehreren Begleithunden und ihren Trainern zusammenkommen. Dann soll sich zeigen, welcher Hund sich als Begleiter von Joel am besten eignet. Über unsere Spendenaktion (inkl. Spendenbarometer) informieren wir Sie laufend auf unserer Website und auf www.elternsein.ch. Ich danke Ihnen im Namen der Familie Bettschen ganz herzlich für Ihre Unterstützung.
«Im Prinzip kommt es nur auf eines an: Kinder erleben zu lassen, dass sie eine konstruktive Bedeutung für das Leben ihrer Eltern haben und dieses seit ihrer Geburt bereichern.»
Jesper Juul (aus: Familienkalender 2017)
Meine Kollegin ist nicht allein mit ihrem Spagat zwischen Job, der Verantwortuung für die eigenen Kinder und der Fürsorge für die Eltern. Rund 220’000 Menschen in der Schweiz pflegen oder betreuen Angehörige inner- oder ausserhalb des eigenen Haushalts. Wie sehr sie dabei an die Grenze ihrer Belastbarkeit stossen und welche Unterstützung sie dringend benötigen, beschreiben wir in unserem Dossier «Sandwich-Generation».
Nun wünsche ich Ihnen spannende Einsichten mit dieser Doppelnummer. Unsere nächste Ausgabe erscheint am 6. Februar 2018. Wie immer finden Sie ausgewählte Geschichten aus unserem Magazin und Texte, die wir nur online publizieren auf dieser Webseite.
Herzlichst, Ihr Nik Niethammer