«Ziel ist es, ein Stück Alltag zu teilen»
Das SRK-Projekt «Mitten unter uns» richtet sich an freiwillige Personen, die fremdsprachigen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Integration erleichtern möchten. 3 Fragen an Jeanine Imhof, Koordinatorin des Projekts.
Frau Imhof, für das Angebot «mitten unter uns» sucht das Schweizerische Rote Kreuz Freiwillige, die fremdsprachigen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Integration erleichtern wollen. Wie läuft das ab?
Das Projekt richtet sich an Einzelpersonen und Familien, die ihr Zuhause für einen jungen Gast öffnen und zwei bis drei Stunden pro Woche ein Stück Alltag mit ihm teilen möchten. Etwa beim gemeinsamen Kochen, Basteln oder Einkaufen.
Ziel ist ein unkompliziertes Beisammensein, das die fremdsprachigen Teilnehmenden mit den Lebensgewohnheiten in der Schweiz vertraut macht und ihnen Gelegenheit gibt, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen.
Welche Kriterien müssen Gastgeberinnen und Gastgeber erfüllen?
Zeit und Interesse, ein fremdsprachiges Kind oder einen Jugendlichen bei sich zu empfangen – das ist die wichtigste Voraussetzung. Gerade am Anfang ist es zentral, dass die Besuche regelmässig stattfinden können, Gastgeberinnen und Gastgeber sich die Zeit dafür freihalten.
Ausser der Volljährigkeit müssen die Freiwilligen keine speziellen Kriterien erfüllen. Wir klären alle Anfragen sorgfältig ab und stehen Gastgeberinnen und Gastgebern während des Einsatzes unterstützend zur Seite.
Manche Familien helfen ihrem Besuch auch bei Hausaufgaben, Bewerbungen oder Korrespondenz. Ein Freiwilligenengagement dauert mindestens ein halbes Jahr und höchstens vier Jahre.
- Zürich: www.srk-zuerich.ch/gastgeberin-oder-gastgeber-werden
- Schaffhausen: www.srk-schaffhausen.ch/soziale-integration
- Baselland: www.srk-baselland.ch/soziales-und-integration
- Basel-Stadt: www.srk-basel.ch/freizeitgotte-goetti
- Aargau: www.srk-aargau.ch/mentoring
- Solothurn: www.srk-solothurn.ch/mentoring-fuer-minderjaehrige
Welchen Hintergrund haben diese Kinder und Jugendlichen?
Manche Kinder sind in der Schweiz geboren, hatten aber in den ersten Lebensjahren nicht viel Gelegenheit, Deutsch zu lernen.
Ein Grossteil sind unbegleitete Jugendliche und junge Erwachsene, die geflüchtet sind und hierzulande schon etwas Fuss gefasst haben, zur Schule gehen oder eine Lehre machen.
Als junge Menschen, die Familie und Freunde zurückliessen, sind sie darauf angewiesen, auch ausserhalb von Schule und Beruf verlässliche soziale Beziehungen zu knüpfen.