Selbstfahrende Autos, Roboter, die Kranke pflegen, Drohnen, die Pakete ausliefern – der technische Fortschritt wartet zurzeit mit spektakulären neuen Maschinen auf. Sie werden uns das Leben erleichtern, und sie werden einen immer grösseren Teil der Arbeit übernehmen, mit dem bisher Menschen ihr Geld verdient haben. Die viel zitierte Studie der beiden Oxford-Wissenschaftler Carl Frey und Michael Osborne prognostiziert, dass bis in zwanzig Jahren 47 Prozent der Berufe der Digitalisierung zum Opfer fallen. Das Erstaunlichste an der 702 Tätigkeiten umfassenden Liste: In den obersten dreissig Rängen dominieren Bürojobs: Einkäufer, Telefonverkäufer, Versicherungssachbearbeiter.
In Fabriken haben Roboter eine lange Entwicklung hinter sich und werden immer genauer und geschickter. Im Gesundheitswesen sind es eher Prototypen, die zum Beispiel schweren Patienten aufhelfen. «An vielen Orten werden Roboter im Tandem mit Menschen arbeiten», sagt Oliver Bendel. Der Professor sieht sich regelmässig die neusten Roboter an und entwickelt zusammen mit seinen Studierenden autonome, digital gesteuerte Maschinen.
Bereits im Einsatz sind laut dem deutschen Experten Transport- und Lieferroboter als Testgeräte sowie Sicherheits- und Überwachungsroboter in Einkaufszentren und auf Betriebsgeländen. Die selbständig arbeitenden Maschinen sind das Gesicht der vierten industriellen Revolution, wie die jüngste Phase der Digitalisierung genannt wird.
Im Büro sind es nicht Roboter, sondern autonome Computerprogramme, die Geschäftsberichte schreiben, Lohnbuchhaltung führen, Bestellungen entgegennehmen und vieles mehr. An personalisierte Werbung im Internet haben wir uns längst gewöhnt. Software beobachtet unser Verhalten und zeichnet daraus ein immer genaueres Profil unserer Bedürfnisse und Vorlieben. In ähnlicher Weise lernen Programme, Arbeiten wie die oben genannten auszuführen. Menschliches Feedback hilft ihnen dabei, immer mehr zu verstehen und immer weniger Fehler zu machen.