So loben Sie richtig: 5 Tipps für Eltern
Eltern loben ihre Kinder in bester Absicht. Sie wollen auf ihre Stärken aufmerksam machen, sie ermutigen und ihr Selbstwertgefühl steigern. Einige Studien zeigen, dass nicht jedes Lob diesen Effekt hat. Fünf Tipps, wie Eltern ihren Kindern sinnvoll Anerkennung zeigen können.
1. Echtes Interesse zeigen
2. Die Auswirkung von Handlungen betonen
Vermeiden Sie, den Charakter von einem Kind zu beurteilen («Du bist ein hilfsbereiter Mensch»). Sinnvoller ist es die Auswirkungen einer Handlung zu betonen: «Danke, dass du mich beim Einkaufen unterstützt hast. Das hat mir sehr geholfen».
3. Die Anstrengung würdigen
Eine Studie des Psychologischen Instituts der Universität Zürich hat beispielsweise gezeigt, dass ein Fähigkeitslob («du bist so klug!») im Gegensatz zum Anstrengungslob («da hast du dir wirklich Mühe gegeben!») dazu führt, dass die Kinder herausfordernde Aufgaben in der Zukunft eher vermeiden. Der Grund ist, dass Fähigkeiten im Gegensatz zur Anstrengung weniger veränderlich erscheinen – und Kinder es eher vermeiden möchten, als «unfähig» dazustehen. Statt zu sagen «du bist so ein kluges Mädchen!» könnten Sie sagen: «Toll, du hast weiter an dieser Matheaufgabe gearbeitet, bis du sie bewältigt hast.»
Ein unechtes Lob wie ‹kein Stress, das klappt doch schon super!› kann sogar wütend machen.
4. Den Fortschritt beschreiben
Ein Vorteil des beschreibenden Lobs ist, dass man es auch verwenden kann, wenn die Dinge nicht besonders gut laufen. Wenn ein Kind mit einer Aufgabe zu kämpfen hat, möchte oder muss man ihm auch zeigen, was es falsch gemacht hat. Ein unechtes Lob wie «kein Stress, das klappt doch schon super!» kann da sogar wütend machen. Mit einer Beschreibung des Fortschritts unterstützt man ein Kind bei seinen Versuchen. «Wenn wir weiter so üben, triffst du bald den Basketballkorb. Du bist schon viel näher dran als beim letzten Mal.»
5. Vergleichslob vermeiden
Die Studie der Universität Zürich hat auch gezeigt, dass sich ein Vergleichslob («das hast du besser gemacht als die anderen») eher negativ auf die intrinsische Motivation auswirkt – im Gegensatz zum Meisterungslob («jetzt hast du es geschafft»). Der Grund: Kinder auf Kosten anderer zu loben, führt letztlich dazu, dass sie lernen, dass es wichtiger ist, besser zu sein, als wirklich etwas zu können.