Wenn die Tochter in den Ausgang will
Steffi Hidber und ihre Tochter Mia erzählen in unserer neuen Blogreihe «Mamma und Mia» aus ihrem Alltag. Den Auftakt macht das Thema Ausgang.
Steffi: Ich weiss im Fall, was man «im Uusgang» macht. Herumstehen, diskutieren, wo man als Nächstes hin soll, sich von fremden Jungs anquatschen lassen, ein bisschen tanzen, ein bisschen trinken und sich darüber aufregen, dass der Bügel-BH so verdammt unbequem ist.
Trotzdem frage ich mich, warum es mir so schwer fällt, die «cool Mom» zu sein, wenn Mia ausgehen möchte. Auch wenn Vergleiche doof sind: Ich bin damals mit 16 ja auch auf Parties, aber ... auf Parties bei meinen Freunden zu Hause, wo es lauwarmes Bier und ein paar Scherztelefone gab. Bis jemand mit der oder dem Falschen herumknutschte und dann mussten plötzlich alle nach Hause.
Trotzdem frage ich mich, warum es mir so schwer fällt, die «cool Mom» zu sein, wenn Mia ausgehen möchte. Auch wenn Vergleiche doof sind: Ich bin damals mit 16 ja auch auf Parties, aber ... auf Parties bei meinen Freunden zu Hause, wo es lauwarmes Bier und ein paar Scherztelefone gab. Bis jemand mit der oder dem Falschen herumknutschte und dann mussten plötzlich alle nach Hause.
Ich habe das Gefühl, dass Mia dieses «Usgangs-Warm-up» übersprungen hat: Von gar nicht weggehen direkt zu «Wir teilen uns nach dem Club einen Uber nach Hause». Und nein, ich finde es nicht wirklich cool. Aber wir erlauben es ihr, weil sie uns noch nie einen Grund gegeben hat, ihr nicht zu vertrauen.
Mia: Ich habe mir fest vorgenommen, meine Freundinnen aus der Schule trotz meiner Ausbildung oft zu sehen. Und da wir schon 16 sind, treffen wir uns eben am Wochenende an grösseren Parties in der Stadt.
Ausgang bedeutet für mich viel zu tanzen, es lustig zu haben, sich etwas anflirten zu lassen und ein, zwei Gläschen zu trinken*. Über das Thema Alkohol spreche ich ungern mit Erwachsenen. Erwachsene verteufeln Teenies da total: «Ihr Teenager trinkt immer und viel zu viel» und «Kiffen? Rauchen? Machst du all das im Ausgang? Oder nimmst du etwa Drogen?».
Mal ganz ehrlich ... Ihr Erwachsenen wisst doch, was im Ausgang abgeht, oder etwa nicht? Ihr seid doch selbst jung gewesen. Ich gebe zu, es läuft selten gesittet und sauber ab. Für uns Jugendliche ist Ausgang eine Auszeit vom Alltag. Vom Arbeiten oder der Schule. Es ist eine Pause von Verpflichtungen, Vorschriften und Wertungen. Ein Abend im Club kann lustige, traurige, wütend machende, tolle und freudige Erinnerungen hinterlassen. All das ist okay. Wir lernen damit umzugehen.
Ausgang bedeutet für mich viel zu tanzen, es lustig zu haben, sich etwas anflirten zu lassen und ein, zwei Gläschen zu trinken*. Über das Thema Alkohol spreche ich ungern mit Erwachsenen. Erwachsene verteufeln Teenies da total: «Ihr Teenager trinkt immer und viel zu viel» und «Kiffen? Rauchen? Machst du all das im Ausgang? Oder nimmst du etwa Drogen?».
Mal ganz ehrlich ... Ihr Erwachsenen wisst doch, was im Ausgang abgeht, oder etwa nicht? Ihr seid doch selbst jung gewesen. Ich gebe zu, es läuft selten gesittet und sauber ab. Für uns Jugendliche ist Ausgang eine Auszeit vom Alltag. Vom Arbeiten oder der Schule. Es ist eine Pause von Verpflichtungen, Vorschriften und Wertungen. Ein Abend im Club kann lustige, traurige, wütend machende, tolle und freudige Erinnerungen hinterlassen. All das ist okay. Wir lernen damit umzugehen.
Ich bin meinen Eltern total dankbar, dass sie mir so fest vertrauen und nicht übertrieben streng sind. Mein Mami fragt immer das gleiche: «Mit wem bist du unterwegs?», «Wann bist du zu Hause?» und «Wie kommst du zurück?». Sobald das geklärt ist, lässt sie mich gehen. Ich weiss, das ist nicht selbstverständlich. Besonders nicht mit 16.
Aber ich habe mir schon von Anfang an Mühe gegeben, ihnen keinen Grund für Misstrauen zu geben. Ich weiss, wie wichtig ihnen Pünktlichkeit ist - also bin ich rechtzeitig daheim.
Aber ich habe mir schon von Anfang an Mühe gegeben, ihnen keinen Grund für Misstrauen zu geben. Ich weiss, wie wichtig ihnen Pünktlichkeit ist - also bin ich rechtzeitig daheim.