125 Ausgaben Fritz+Fränzi – eine Erfolgsgeschichte  - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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125 Ausgaben Fritz+Fränzi – eine Erfolgsgeschichte 

Lesedauer: 2 Minuten

Im September 2001 erschien die erste Ausgabe von Fritz+Fränzi. 125 Hefte später blicken wir zurück. Sind die Themen von damals dieselben wie heute? Wie hat sich unser Magazin verändert? Und wie die Sicht auf Erziehung und Familie? 125 Ausgaben Fritz+Fränzi – eine Erfolgsgeschichte. 

Ellen Ringier, die Gründerin von Fritz+Fränzi, schuf vor 16 Jahren ein Magazin für Eltern von pubertierenden Kindern. Für Väter und Mütter also, deren Söhne gerade den ersten Oberlippenflaum bewundern und sich plötzlich nur noch in Ein-Wort-Sätzen äussern. Für Eltern, deren Töchter in Papa nicht mehr den Helden, sondern einen in die Jahre gekommenen stinkpeinlichen Herrn sehen. Für Eltern, deren Kinder Probleme machen, ihnen Sorgen bereiten. In einem Interview 2014 mit der «Werbewoche» sprach Ellen Ringier darüber, was sie antreibt: «Die Öffentlichkeit muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass Familien zum Teil gravierende Probleme haben. Wir müssen in diesem Land aufhören, weg zu schauen.» Diese Form der Aufmerksamkeitsgewinnung ist ein Kerngedanke des Elternmagazins, der in jedem Heft spür- und lesbar ist.
Als alles begannt: die erste Ausgabe von Fritz+Fränzi vor 16 Jahren. 
Als alles begannt: die erste Ausgabe von Fritz+Fränzi vor 16 Jahren. 
Es sind keine leichten Geschichten, die wir Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, zumuten: Kinder, die kiffen. Kinder, die an Bulimie leiden, an psychischen Störungen, an ADHS. Kinder, die sich radikalen politischen Gruppierungen anschliessen. Kinder, die ihre Eltern schlagen. Die von ihren Eltern getrennt werden, weil die sich gegenseitig halb totprügeln. Kinder, die sich wünschen, nicht mehr am Leben zu sein. Es sind Themen, die heute genau so aktuell sind wie 2001, dem Gründungsjahr von Fritz+Fränzi. Die meisten jungen Menschen wünschen sich nach wie vor eigene Kinder, wie zahlreiche Jugendstudien belegen. Die Familiengründung erscheint vielen aber immer mehr als eine riesige Herausforderung: Die überhöhten Ansprüche ans Elternsein, die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die eigenen finanziellen Möglichkeiten stehen oft im krassen Gegensatz zum Kinderwunsch.

Zwei von drei Eltern sind von Selbstzweifeln geplagt

Entscheidet sich heute ein Paar für ein Kind, erfährt dieses mehr Aufmerksamkeit als ein Kind früherer Generationen. «Die Wohlstandsentwicklung hat den Trend zu einer emotionalen Zweiteilung der Gesellschaft verstärkt: Intimität und Emotionalität im familiären Rahmen gegenüber Emotionslosigkeit und Rationalität in der Berufswelt», sagt Soziologe François Höpflinger in Fritz+Fränzi(11/2013). Solche «Emotionsgemeinschaften» stehen aber im Spannungsfeld, eine idealisierte Gefühlswelt mit der alltäglichen Lebenswirklichkeit ins Gleichgewicht zu bringen. Nachgiebigkeit und Gefühlsbetontheit: Das macht Erziehung nicht einfacher. In Studien sagen etwa zwei Drittel aller Eltern, dass sie oft von Selbstzweifeln geplagt sind, obwohl sie täglich ihr Bestes geben.

«Jede Familie ist eine eigene Insel, es gibt keine Grossfamilie mehr und auch keine Normen.»

Philipp Ramming, Fachpsychologe 

«Das grösste Problem für Eltern ist heute die Vereinzelung», sagt Fachpsychologe Philipp Ramming (September- Ausgabe 2016). «Jede Familie ist eine eigene Insel, es gibt keine Grossfamilie mehr und auch keine Normen, die uns sagen, was wir tun sollen und was nicht. Die Welt ist so vielfältig geworden, dass uns in der Erziehung manchmal die Orientierung abhandenkommt. Trotzdem ist das Bedürfnis nach Schutz, Orientierung und Anlehnung immer da.» 
Als Fritz+Fränzi 2001 erschien, war das Magazin mit dieser Thematik allein auf weiter Flur. Erziehung wurde damals vor allem mit Schwangerschaft, Babyzeit und Kleinkindjahren assoziiert. Heute gibt es ein wachsendes Segment an Magazinen, Blogs und Informationsseiten im Netz, die sich mit Lust und Frust in der Kindererziehung beschäftigen. Auch Zeitungen und Zeitschriften, deren Kerngeschäft primär die Berichterstattung aus Politik und Wirtschaft ist, entdecken vermehrt Familien- und Gesellschaftsthemen.

Eltern zu sein macht trotz aller Anstrengungen Freude 

Wir möchten unser Magazin noch stärker als Psychologie-Ratgeber positionieren, als Wegbegleiter von Eltern in guten wie in schwierigen Zeiten. Wir wollen auch in Zukunft Probleme nicht bewirtschaften, sondern Lösungsansätze anbieten. Und mit jeder Geschichte eine wichtige Botschaft vermitteln: Bei aller Anstrengung macht es grosse Freude, Eltern zu sein.