«Mit Kindern und zwei Hunden eckt man schnell an» - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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«Mit Kindern und zwei Hunden eckt man schnell an»

Lesedauer: 2 Minuten

Die Patchwork-Familie bekam wider Erwarten den Zuschlag für eine grosse, bezahlbare Wohnung in einer lebendigen Nachbarschaft.

Die Suche nach einem Zuhause war bei der Familie Portenier-Cartillone auch die Suche nach einer Schulgemeinde für Sohn Eren, 7. Seine Eltern hatten sich getrennt, der Vater blieb in der Wohnung in Schlieren, Mutter Chantal suchte mit ihrem neuen Partner Fausto Cartillone eine Wohnung, die nicht mehr als 20 Autominuten von der des Vaters entfernt lag. Die Eltern teilen sich das Sorgerecht. Eren wohnt je zur Hälfte bei seiner Mutter und bei seinem Vater. Als dann in Uitikon ein Hausteil ausgeschrieben wurde, wollte Fausto erst gar nicht zum Besichtigungstermin gehen, zu viel Arbeit und Herzblut hatten sie in die Gestaltung ihrer ersten gemeinsamen Wohnung gesteckt. «Es war dort so eng wie in einem Wohnwagen », schmunzelt Fausto. Aber liebevoll eingerichtet. Das Paar renovierte selbst, verschönerte Böden und klebte Tapeten. Aber ihr erstes gemeinsames Kind, Baby Mattia, war unterwegs und ein zweiter Hund war zur Familie gestossen. Die Familie brauchte mehr Platz. 

Günstige und lebendige Nachbarschaft

Die Wohnung in einem Zweifamilienhaus begeisterte Chantal und Fausto gleich. Sie hat mehrere Stockwerke, einen speziellen, leicht verschachtelten Grundriss. Hinter dem Haus ist ein sonniger Sitzplatz, der Wald ist nah, und das Haus liegt in einer Siedlung mit lebendiger Nachbarschaft. Weiterer Pluspunkt: die Miete. «Das Haus gehört der Gemeinde, die Miete ist bezahlbar, das ist in Uitikon nicht selbstverständlich», sagt Chantal. Im Wohnzimmer sind bemalte Paletten, ein Mini-Frachtcontainer und zwei Segelschiff-Modelle liebevoll arrangiert. «Das hat mit meiner Arbeit als Logistik- Berater in der Container-Schifffahrt zu tun, aber auch mit meinem Hobby, dem Segeln», erklärt Fausto. Die Wände sind nicht einfach weiss, sondern mit Farbflächen versehen. Auch das Quartier musste passen. «Mit Kindern und zwei Hunden eckt man schnell an. Darum wollten wir in einer toleranten Nachbarschaft wohnen, in der auch andere mal laut sind», erklärt Chantal. 

Ein Nest für die Familie

«Es ist nicht sehr privat hier. Wenn wir im Garten essen, sehen wir die Nachbarn links und rechts.» Die Kontakte, die so zustande kommen, schätzen sie sehr. Noch ist nicht alles perfekt. Eren muss meistens mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Sie liegt ganz oben auf dem Berg. Zu Fuss braucht er fast 20 Minuten. Da bleibt kaum Zeit für die Mittagspause. Den Heimweg macht er schon öfter mit dem Micro-Scooter. Aber nicht mehr lange: «Ich will mit dem Bus zur Schule fahren, ich weiss auch, welchen ich nehmen und wann ich den Halt-Knopf drücken muss», verkündet der Erstklässler stolz. An den Tagen, an denen Eren bei seinem Vater wohnt, arbeitet Chantal in einer Bank. Die Grossmama hütet dann das neun Monate alte Baby Mattia und reist dafür extra aus Basel an. «Meine Mutter macht das gern, sie hat ja fast nicht mehr daran geglaubt, dass ich noch Vater werde», erklärt Fausto. Ihr Zuhause empfinden beide als grosses Glück. «Wir haben nach einem Nest für unsere Familie gesucht, hier haben wir es gefunden.»

Zum Autor

Stephan Michel, 43, zog mit seiner Partnerin vom Zürcher Kreis 3 in ein Mehrfamilienhaus am Rand des Blüemliquartiers, einer alten Einfamilienhaussiedlung unweit des Uetlibergs. Hier leben sie mit ihren zwei Kindern, 5 Jahre und 9 Monate, wie im Dorf, es gilt Höchstgeschwindigkeit 20, man spielt auf den Quartierstrassen und hält einen Schwatz am Gartenzaun. Urban fühlt es sich nur an, wenn der FCZ im nahen Letzigrund aufläuft. 
Stephan Michel, 43, zog mit seiner Partnerin vom Zürcher Kreis 3 in ein Mehrfamilienhaus am Rand des Blüemliquartiers, einer alten Einfamilienhaussiedlung unweit des Uetlibergs. Hier leben sie mit ihren zwei Kindern, 5 Jahre und 9 Monate, wie im Dorf, es gilt Höchstgeschwindigkeit 20, man spielt auf den Quartierstrassen und hält einen Schwatz am Gartenzaun. Urban fühlt es sich nur an, wenn der FCZ im nahen Letzigrund aufläuft. 

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