«Kinder sind halt laut», entgegnen Eltern gerne, wenn der Geräuschpegel der Kinder zur Sprache kommt. Dabei geht vergessen, dass Lärm nicht nur für die Erwachsenen, sondern auch für die Kinder zu einer grossen Belastung werden kann.
Ein Siebenjähriger trifft den Nagel auf den Kopf: «Lärm ist nur toll, wenn man ihn selber macht. Sonst nervt er.»
Je nach Studie geben zwischen 50 und 90 Prozent der Lehrpersonen im deutschsprachigen Raum an, dass Lärm für sie ein zentraler Stressfaktor bei der Arbeit ist. Am stärksten leiden Primarlehrerinnen und -lehrer unter dem hohen Geräuschpegel.
Kinder reagieren auf Lärm mit einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen, welche den Puls und den Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Sie können sich schlechter konzentrieren, wirken zerstreut und haben Probleme, sich Inhalte zu merken. Manche Studien weisen sogar nach, dass Lärmbelastung die Entwicklung im Sprechen, Hörverstehen und Lesen hemmt.
Auf der emotionalen Ebene reagieren Kinder und Jugendliche mit einer höheren Reizbarkeit und Aggressivität. Manche ziehen sich in ihre Innenwelt zurück im Versuch, den Lärm auszublenden.