Zu diesen Themen wurden die acht Väter anonym befragt und das sind die wichtigsten Schlussfolgerungen:
Fliessende Grenzen sind weiter verbreitet als klare Verteilung von Rollen und Verantwortung.
In vielen Haushalten kümmern sich Väter und Mütter abwechselnd um verschiedene Tasks und verzichten vielfach auf die präzise Definition von Aufgabenbereichen, da diese als überbewertet und zu wenig realitätsnah empfunden wird. In vielen Haushalten liegt die finanzielle Hauptverantwortung bei den Vätern, zunehmend werden jedoch gemischte Modelle mit auf Teilzeitbasis arbeitenden Vätern und Müttern bis zu überwiegend betreuenden Vätern bevorzugt.
Trotz insgesamt guter Work-Life-Balance reicht die Zeit mit den Kindern nie ganz aus.
Auch wenn die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben durch gezielte «Familienzeiten» insgesamt positiv bewertet wird, ist der Faktor Zeit für Familienväter praktisch immer ein knappes Gut. Gerade unter der Woche resultieren lange Arbeitszeiten bzw. unvorhergesehene Aufgaben öfters in der Verkürzung der Zeit mit den Kindern. Dies wird meist bedauert: Gerade voll berufstätige Väter wünschen sich vielfach mehr Zeit mit ihren Kindern.
Offenheit, Empathie und Vertrauen bilden die Grundpfeiler der väterlichen Erziehung.
Die Stärkung der Selbständigkeit der Kinder in der Verfolgung eigener Ziele und der stets respektvolle Umgang mit Eltern, Geschwistern und anderen Kindern sind den Vätern im Rahmen der Erziehung wichtige Anliegen. Vorbildlich sind Eltern, die auch in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren, eine klare, aber liebevolle Kommunikation pflegen und auf «Teamwork» setzen: Alle müssen ihren Teil dazu beitragen, dass eine Familie gut funktioniert.
Konfliktsituationen treten regelmässig auf und betreffen in der Regel typische Alltagsfragen.
Auch wenn Konflikte zwischen Vätern und Müttern öfters vorkommen, betreffen diese meist Fragen des Alltags, die im gemeinsamen Gespräch geklärt werden können (Ferienplanung, Kleidungsstil, etc.). Das Gefühl der Überforderung tritt eher situativ als grundsätzlich auf und kann vor allem durch allein verbrachte Zeit («Durchschnaufen») gemildert werden. Auch wenn eigene Belange in den Hintergrund rücken: Die Väter fühlen sich in ihrer Rolle insgesamt wohl.
Quelle: Meinungsforschungsinstitut Innofact AG, Zürich.
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Auftraggeberin Väterbarometer: Stiftung Elternsein, Herausgeberin des Schweizer ElternMagazins Fritz+Fränzi.
Umfrage: Meinungsforschungsinstitut Innofact AG, Zürich.
Zeitraum: 27. April bis 5. Mai 2021.
Methodik: Online-Befragung und Fokusgruppe.
Wissenschaftliche Beratung: Diana Baumgarten, Männlichkeitsforscherin, Universität Basel.