Die 5 schönsten Pisten zum Vollmond-Schlitteln -
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Die 5 schönsten Pisten zum Vollmond-Schlitteln

Lesedauer: 3 Minuten

Waren Sie schon einmal bei Vollmond schlitteln? Nein? Dann nichts wie los: Wir haben für Sie vom Prättigau bis nach Fribourg die schönsten Schlittelpisten aufgestöbert.

Text: Maria Ryser
Bild: Adobe, Pexels, zVg

Nachtschlitteln erfreut sich grosser Beliebtheit. Kaum ein Wintersportgebiet, das diesen Spass nicht anbietet und Schlittelfreudige auch nachts auf die beleuchteten Pisten lockt. Erst der Fonduplausch mit der Familie im Gipfelrestaurant und dann als Verdauerli die lockere Fahrt ins Tal herunter. Was will man mehr?

Göglä, nicht etwa googeln. So lautet das Verb für Schlitteln im Prättigauer Dialekt.

Einzige Spassbremsen: Es hat zu wenig oder zu klebrigen Schnee und man bleibt auch bei einer Senkung von über 70 Prozent mit dem Schlitten am Hang stecken. Das Kind friert, ist müde und schreit Zeter und Mordio. Die Stirnlampe sitzt schief (à la Loriot «Das Bild hängt schief» und sie gelangen beim Zurechtrücken vom Regen in die Traufe).

Die Erde still geküsst

Es geht allerdings noch einen Zacken steiler. Für alle Optimistinnen und unverfrorenen Romantiker unter Ihnen werfen wir hier einen Blick in den Schlittel-Olymp und die mit Abstand glanzvollste Form des beliebten Abenteuers auf zwei Kufen: Nachtschlitteln bei Vollmond.

Der Mond, diese für uns Erdbewohner grösste Himmelslaterne, unser treuer Trabant, verwandelt, wenn er rund und voll leuchtet, jede Schneelandschaft in eine glitzernde Märchenwelt. «Es war als hätt der Himmel, die Erde still geküsst», schrieb schon Josef von Eichendorff in seinem bekannten Gedicht «Mondnacht». Schöner, lässt sich der Mondzauber nicht ausdrücken.

Haben wir Ihre Schlittellust wach gekitzelt? Dann zücken Sie den Stift und greifen Sie nach Ihrer Agenda: Die nächsten Vollmondwochenenden sind vom 3. bis 5. Februar und vom 3. bis 5. März 2023.

Wir haben für Sie die fünf schönsten Schweizer Schlittelpisten, die Vollmondschlitteln anbieten, von Ost nach West herausgesucht.

1. Graubünden: Göglä auf der längsten Schlittelpiste

Das Symbolbild zeigt zwar nicht die Fideriser Heuberge, doch der Vollmond leuchtet im Prättigau mindestens gleich schön.

12 Kilometer Schlittelgenuss und damit die längste Schlittelstrecke der Schweiz. Das finden Sie in den Fideriser Heubergen, die zum Prättigau im Kanton Graubünden gehören. Nur rund eineinhalb Stunden von Zürich entfernt. Auf einer kurvenreichen Strecke führt der Weg über 1100 Höhenmeter ins Tal und verspricht ein unvergessliches «Gögel»-Erlebnis.

Sie lesen richtig: göglä, nicht etwa googeln. So lautet das Verb für Schlitteln im Prättigauer Dialekt. In der Wintersaison 2022/23 verkehren Busse vom 24. Dezember 2022 bis Saisonende. Alle Infos zu den Bergfahrten finden Sie hier: heuberge.ch. Wir sagen: «Ab gä göglä!»

2. Appenzell: Magische Vollmondfahrt auf dem Kronberg

Oben leuchten Mond und Sterne – unten leuchten Mami und Papi.

Auf dem Kronberg in Kanton Appenzell wartet eine weitere Vollmond-Schlittelperle. Jeweils am Freitag und Samstag rund um den Vollmond ist die nächtliche Schlittelpartie bei Mondschein möglich. Wer vorher im Berggasthaus noch ein Fondue geniessen möchte, muss sich beeilen: Das Restaurant ist schnell ausgebucht. Weitere Infos dazu finden Sie hier: kronberg.ch

4 Tipps für Schlitteln ohne Unfall:
Sicher ins Tal statt ins Spital

Mit Tempo und Juchzer den Hang hinunter: Schlitteln macht Spass. Allerdings enden jährlich rund 6300 Schlittenfahrten der Schweizer Bevölkerung beim Arzt. Damit nichts passiert, lohnt es sich, gut ausgerüstet auf den richtigen Schlitten zu sitzen – und sich korrekt zu verhalten.

  1. Helm und Rückenprotektor tragen.
  2. Hohe, feste Schuhe mit gutem Profil tragen – bei eisigen Verhältnissen zusätzlich mit Bremshilfen.
  3. Nur auf markierten Schlittelwegen, hindernisfreien Wegen oder Hängen mit freiem Auslauf schlitteln.
  4. Am besten mit einem Rodel schlitteln.

Quelle: bfu.ch

3. Zentralschweiz: Von der Rigi aberugele

Lässt sich kaum toppen: Vollmond über dem Nebelmeer auf der Rigi.

Im Herzen der Schweiz, mitten auf helvetischem Urgestein – wir schwörens – wartet eine weitere Schlittelperle auf 1551 m.ü.M. Nach der Anreise mit dem Auto nach Obergschwend schweben Sie mit der Luftseilbahn nach Rigi Burggeist, wo der Zauber beginnt. Sausen Sie laut oder lautlos den Berghang hinunter. Heulen Sie den Mond an, jauchzen Sie mit den Sternen. Was immer Ihnen gut tut, ist goldrichtig. Weitere Infos zu den Bergfahrten finden Sie hier: shop.rigi.ch

4. Berner Oberland: Was für ein Panorama!

Hoch mit der Bahn auf die Elsigenalp und rein ins Schlittelvergnügen.

Die 3,5 Kilometer lange Schlittelbahn von der Elsigenalp nach Elsigbach beginnt direkt bei der Bergstation der Luftseilbahn. Danach führt die fotogene Strecke durch offenes und waldiges Gelände. Weitere Infos dazu finden Sie hier. Für Informationen zu weiteren Schlittelstrecken der Region bitte hier entlang.

5. Fribourg: Rastlos bei den Gastlosen

Für mehr Sicherheit empfiehlt sich trotz Vollmond eine Stirnlampe.

Geniessen Sie am Fusse der eindrücklichen Gastlosen eine rasante Schlittenfahrt mit der ganzen Familie. Auf halben Weg können Sie sich ein erstes Mal erholen und das einmalige Panorama während zehn Minuten auf leicht ansteigendem Fussmarsch in aller Ruhe geniessen.

Der zweite Teil der Schlittenfahrt verspricht Tempo, von 1350 Metern gehts runter zum Talgrund. Nach 800 Metern dem Jaunbach entlang sind Sie wieder am Ausgangspunkt, der Talstation vom Gastlosen-Express. Es stehen Gratisparkplätze zur Verfügung. Weitere Infos zu den Bergfahrten finden Sie hier: fribourgregion.ch

Die 10 Schlittelregeln:

  1. Auf andere Rücksicht nehmen
  2. Geschwindigkeit und Fahrweise dem Können anpassen
  3. Fahrspur des Vorderen respektieren
  4. Mit Abstand überholen
  5. Vor dem Ein- und Anfahren nach oben blicken
  6. Am Rand anhalten
  7. Am Rand auf- und absteigen
  8. Zeichen und Markierungen beachten
  9. Hilfe leisten
  10. Bei einem Unfall: Personalien angeben

Quelle: bfu.ch

Maria Ryser

Maria Ryser
liebt grosse und kleine Kinder, zyklisch leben, Rilke, reinen Kakao, Klangreisen und Kreta. Die gebürtige Bündnerin arbeitet als stv. Leiterin auf der Onlineredaktion und ist Mutter zweier erwachsener Kinder und eines Primarschülers.

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