Den Wald aus Sicht der Baumkronen erfahren -
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Den Wald aus Sicht der Baumkronen erfahren

Lesedauer: 3 Minuten

Der Baumwipfelpfad Neckertal ist so toll, dass Fritz+Fränzi-Redaktorin Maria Ryser bereits zweimal mit ihrem Sohn dort war. Es ist nur eines von über 80 vergünstigten Angeboten mit dem kostenlosen ElternPass. Ein Erlebnisbericht.

Text + Bilder: Maria Ryser

Kennen Sie dieses Gefühl, wenn Sie einen neuen Ort entdecken, es überall kribbelt und Sie sofort spüren: Wow, ist das schön hier? So ist es mir mit dem Baumwipfelpfad Neckertal ergangen, einem Wald- und Erlebnispfad im Toggenburg.

Er ist nur eines von über 80 vergünstigten Familien-Angeboten des Schweizer ElternPasses und mein persönlicher Favorit. Aus sieben guten Gründen:

  1. Raus in den Wald tut immer gut
  2. Bäume lassen Eltern und Kinder zur Ruhe kommen
  3. Der Baumwipfelpfad ist nicht nur schön, sondern auch lehrreich
  4. Zum Pfad gehört ein Abenteuerspielplatz und eine Familiengrillstelle
  5. Der Baumwipfelpfad ist barrierefrei und für Kinderwagen und Rollstühle geeignet
  6. Der Pfad begeistert alle von 0 bis 99 Jahre
  7. Der Ausflug lohnt sich zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter
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Ein mächtiger Baumkreis

Die Anreise kann mit dem Zug oder Auto gemacht werden. Vom Parkplatz in Mogelsberg führt ein liebevoll präparierter Weg den Hügel hoch direkt zum Baumwipfelpfad. Einfach den Zeichen des Igels folgen. Das macht kleinen Kindern besonders viel Spass.

Bevor man zum Eingang abbiegt, lohnt sich ein kleiner Abstecher zu einer imposanten Baumgruppe ganz oben auf dem Hügel, an dem man beim Aufstieg vorbeikommt. Sieben oder acht mächtige Nadelbäume bilden dort einen Kreis und wachen über das Dorf. Man spürt ihre Kraft sofort, wenn man den Kreis betritt.

Die imposante Baumgruppe erfreut die Besucher an diesem Tag mit einem Eis&Tau-Naturspektakel.

Ein Bänkli lädt zum Innehalten und Ausruhen ein. Wie herrlich von hier oben der Blick über das ganze Toggenburg schweifen kann! Besonders stimmungsvoll sind Bäume und Panorama zur Abendstunde, wenn die untergehende Sonne ihr goldenes Licht über die Landschaft giesst.

Viel über Wald und Natur erfahren

Der Baumwipfelpfad selbst ist Teil einer schön gestalteten Anlage, die aus verschiedenen Bereichen besteht. Auf einer Länge von 500 Metern schlängelt sich der Holzpfad ungefähr auf halber Höhe der Baumstämme durch einen Mischwald aus Weisstanne, Esche, Bergahorn, Fichte, Waldföhre, Douglasie und Eibe und bildet einen ovalförmigen Kreis.

Die Aussichtsplattform mit einem fantastischen Rundblick über das Toggenburg befindet sich in einer atemberaubenden Höhe von 55 Metern. Besonders Wagemutige können dort eine dicke Glasplatte am Boden betreten, die das Schwindelgefühl noch mehr ankurbelt.

An über 40 verschiedenen Lern- und Erlebnisstationen gibt es viel Wissenswertes über Wald und Natur zu erfahren. Je nach Station werden verschiedene Sinne angeregt und man kann nicht nur lesen, sondern auch drehen, schmecken, hören und fühlen.

Lernstation mit viel Spass: Mein jüngster Sohn (rechts) und ein Freund erfahren die wichtige Filterfunktion der Baumkronen auf taktile Weise.

Könnte diese Fichte vom Alter her meine Urgrossmutter sein? Wie riecht eine Douglasie? Welche Tiere sind hier heimisch? Und warum sind Bäume so wichtige Luftreiniger? Solche und noch viel mehr Fragen begeistern Gross und Klein.

Am Boden ruft das Abenteuer

Wer die Runde oben abgeschlossen hat, kann sich auf dem Abenteuerspielplatz unterhalb des Baumwipfelpfades austoben. Oder auch umgekehrt. Der Spielplatz ist so toll, dass wohl manches Kind zuerst dorthin rennt.

Soll man sich auf dem Seilbähnli quer über den Platz schwingen? Oder doch lieber zuerst auf Balancier-Wegen seine Geschicklichkeit testen? Fans von Klängen zieht es direkt zum grossen Holzxylophon, auf dem richtige Melodien gespielt werden können. Oder doch lieber zugucken, wie die Hozlkugeln auf der Bahn runtersausen?

Im Idealfall vergessen die Kinder sich im Spiel und Eltern oder Grosseltern können in Ruhe einen Schwatz halten oder auch einfach die Augen schliessen und sich entspannen, während Kinderlachen sich mit den Walddüften und -klängen vermischt.

Küsst gar die Muse, um ein eigenes Schneewesen zu kreieren?

Und wer weiss: Vielleicht ergeht es Ihnen wie Johann Wolfang von Goethe, der auf einer Wanderung bei Ilmenau mit Bleistift an die Holzwand einer Jagdhütte diese berühmten Zeilen schrieb:

Über allen Gipfeln 
Ist Ruh‘,
In allen Wipfeln 
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

Maria Ryser

Maria Ryser
liebt grosse und kleine Kinder, zyklisch leben, Rilke, reinen Kakao, Klangreisen und Kreta. Die gebürtige Bündnerin arbeitet als stv. Leiterin auf der Onlineredaktion und ist Mutter zweier erwachsener Kinder und eines Primarschülers.

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