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Adoptivkinder: Der Bruch in der Kindheit

Foto: Getty Images/Kirsten Lewis
Serie: Wie Familie gelingt – Teil 6

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Die Ablösung als Balanceakt
Die Loslösung von den Eltern kann von jungen Menschen einerseits als eine Befreiung, andererseits auch als ein Verlust an Orientierung erlebt werden. Auf beiden Seiten, bei Eltern und auch Teenagern, kann dies Unsicherheit und Angst auslösen. Zwischen Eltern und Jugendlichen kann dieser Ablösungsprozess zu schmerzlichen und heftigen Diskussionen darüber führen, wie ein neues Miteinander aufgebaut werden kann. Den Teenager seinen Weg gehen zu lassen und trotzdem da zu sein, wenn dieser es braucht, ist daher oftmals ein Balanceakt.
Wenn ein Teil der eigenen Geschichte fehlt
Ein Teil des eigenen Ursprungs ist unbekannt: Wohin soll ich mich orientieren, wenn ich Übereinstimmungen nicht finde? Zur Identifikation mit den sozialen Eltern kommt die Identifikation mit den biologischen Eltern hinzu, die jedoch nicht bekannt sind. Ein Teil der eigenen Geschichte fehlt.

Die Familie ist ein System aus Menschen mit besonderen Rollen, Normen und Anforderungen. In ihr suchen wir Liebe und Abgrenzung, Nähe und Distanz, sie gibt und nimmt Kraft. Wie beeinflusst das Familienleben die Entwicklung ihrer Mitglieder? Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen prägen das Familienleben und wie bestimmen institutionelle Strukturen das Leben in Familien mit? Diesen Fragen gehen wir in einer zehnteiligen Serie nach. Die Texte entstanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Familienforschung und -beratung der Universität Fribourg unter der Leitung von Dr. Gisela Kilde und Dr. Annette Cina.
Mehrere Studien belegen, dass Klarheit über die eigene Geschichte, auch wenn sie noch so hart ist, die Identitätsbildung und das Finden eines Platzes in der Gesellschaft erleichtert. Die Gründe und Ursachen der Freigabe zur Adoption zu kennen, kann auch versöhnend wirken und das Selbstwertgefühl stärken. In diesem Sinn ist die Kenntnis der Abstammung an sich ein Menschenrecht, welches eine Person wahrnehmen kann oder nicht.
Bedingter Informationszugang für leibliche Eltern
Solange das Kind nicht urteilsfähig ist oder wenn ein Elternteil nicht mit der Weitergabe der Informationen einverstanden ist, bleibt das Adoptionsgeheimnis gewahrt. Ist das Kind in diesem Punkt urteilsfähig und haben die Adoptiveltern sowie das Kind der Bekanntgabe zugestimmt, dürfen den leiblichen Eltern identifizierende Informationen über das minderjährige Kind oder über seine Adoptiveltern bekannt gegeben werden.
Zu späte Informationen erschüttern das Vertrauen in Bezugspersonen
Die Serie in der Übersicht
TEIL 2 Eltern sein – Paar bleiben
TEIL 3 Vater, Mutter, Eltern sein
TEIL 4 Sorgerecht der Eltern
TEIL 5 Geschwister – die längste Beziehung des Lebens
TEIL 6 Adoption
TEIL 7 Staat und Familie
TEIL 8 Familienmodelle
TEIL 9 Wurzeln und Flügel
TEIL 10 Kontaktrecht