Wut: Unser Thema im Dezember und Januar
Kennen Sie die sieben Grundgefühle? Paul Ekman, ein US-Psychologe, hat sie in den 1970er-Jahren identifiziert: Freude, Wut, Ekel, Angst, Verachtung, Trauer und Überraschung. Sie sind nicht kulturell erlernt, sondern genetisch bedingt.
Wut. Biologisch dient sie dazu, uns zu schützen. Sie setzt Energie frei, erhöht die Aufmerksamkeit, bereitet den Körper auf Aktion vor. Wut ist ein Überlebensprogramm. Im Alltag fühlt sich das aber selten nützlich an. Wenn Kinder rotsehen und Eltern laut werden, wirkt Wut zerstörerisch. Dabei entsteht sie meist aus Stress, Überforderung oder Hilflosigkeit.
Im Dossier «Wut» gehen die Psychologen Stefanie Rietzler und Fabian Grolimund der Frage nach, wie sich Wutausbrüche bei Kindern präventiv abfedern und kritische Situationen entschärfen lassen. Ausserdem liefern sie vier unbequeme Wahrheiten für Väter, die glauben, auf Wutausbrüche ihres Kindes mit Härte und Strenge reagieren zu müssen.
Haben Sie sich auch schon gefragt, ob Kinder selbstsicherer Eltern automatisch selbstsicher sind? Und Kinder ängstlicher Eltern ängstlich? Meine Kollegin Sandra Markert wollte es genau wissen. Ihr Fazit: So einfach ist es nicht. Persönlichkeitskompetenzen sind eine fragile Angelegenheit, man kann lebenslang an ihnen arbeiten. Am besten beginnen Eltern mit den Fragen: Wie ist es um meinen eigenen Selbstwert bestellt? Und wie wirkt sich mein Selbstwert auf den Umgang mit meinem Kind aus?

«Neurodivergente Gehirne – wie kann man sie fördern, schützen und stärken?» lautet der Titel eines Vortrages der Neurowissenschaftlerin Barbara Studer im Rahmen von «Kosmos Kind». Die Vortragsreihe – eine Initiative der «Akademie. Für das Kind» und der Stiftung Elternsein – geht in die nächste Runde.
Den 8. September 2026 sollten Sie, liebe Leser, sich schon heute in den Kalender meisseln: Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert spricht über die Rolle der Väter in der Erziehung. Und beantwortet Fragen wie diese: Was machen Väter anders als Mütter? Und welchen Effekt hat das auf die Kinder?
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, friedvolle Weihnachtstage. Kommen Sie gut ins 2026. Und bleiben Sie hoffnungsfroh.
Herzlichst,
Ihr Nik Niethammer






