Zwillingsfrust: Wer ist zuerst auf die Welt gekommen?
«Liebe Florina, welcher von deinen Zwillingsbuben ist eigentlich älter?»
Andrea Widmer
Liebe Andrea, du kennst mich – ich bin ein grundsätzlich recht unkomplizierter, offener Mensch. Beim Thema älterer Zwilling stelle ich mich aber an.
Meine Buben sind erst vor kurzem vier Jahre alt geworden und am Geburifest kam mehrmals die Frage auf, wer von den beiden denn jetzt älter sei. Monsieur a* und Monsieur b* haben die Frage zum Glück nicht mitbekommen und auch sonst ist ihr mini-minütiger Altersunterschied noch kein Thema für die beiden.
Bei mir selber aber läuft der Film schon, den ich von anderen Zwillingspaaren kenne. Und so sehe ich vor meinem inneren Auge die Streitereien um das letzte Güetzi zuhause, «weil ich der ältere bin!». Ich spüre die entrüsteten Blicke, warum immer der eine zuerst auf den Schoss kommen darf, wenn doch der andere eigentlich zuerst auf der Welt war, und so weiter und so fort.
Zusammen rein, zusammen raus
Unsere Zwillinge sind eineiig und waren ein geplanter Kaiserschnitt; ihr Altersunterschied beträgt genau zwei Minuten. So lange halt, bis ein Arzt das eine Kind herausgenommen und der andere auf die Uhr geschaut hat. Diese zwei Minuten empfinde ich als absolut willkürlich, für dass sie neun Monate zusammen in meinem Bauch waren. Und so sehr ich gewillt bin, ihre eigene Identität zu fördern, der Zwei-Minuten-Unterschied gehört für mich nicht dazu.
So antworte ich jeweils auf die Alters-Frage, dass die Jungs ein geplanter Kaiserschnitt gewesen seien und man sie gleichzeitig herausgepult habe. Bis jetzt gab das meinem Gesprächspartner genügend Food for Thought, so dass ich respektvoll das Thema wechseln konnte oder gleich eine neue Frage zum Thema Kaiserschnitt oder Geburt an sich aufkam.
Gene, Geburtszeit, alles geteilt!
Mir ist natürlich klar, dass ich das Geheimnis rund um den genauen Geburtshergang nicht für immer werde für mich behalten können. Spätestens wenn Monsieur a oder b sich für ihren Aszendenten interessieren, werde ich wohl oder übel mit der Wahrheit herausrücken müssen. Bis dahin teilen sich die Jungs eben nicht nur die Gene, sondern auch die Geburtszeit.
Die beste Antwort kam übrigens kürzlich von den Jungs selbst. In der Apotheke fragte eine nette Verkäuferin, wer von den beiden denn der ältere sei. Sie zeigten simultan auf die grosse Schwester und meinten: «sie!». Alle mussten lachen und das Thema war gegessen.
* Monsieur a und Monsieur b sollen ihre Vornamen einst selbst im Internet verkünden, sobald sie sich dann einen TikTok- oder wasauchimmer-dann-cool-ist-Account zulegen wollen. Zum Glück braucht es dafür aber keine Geburtsuhrzeit, so dass ich mein Geheimnis vielleicht noch etwas wahren kann ... #wishfulthinking
Die nächste Frage geht an Patrik Luther, stellvertretender Verlagsleiter:
«Lieber Patrik, deine Frau und du, ihr lebt zusammen mit euren beiden Töchtern das traditionelle Familienmodell: Du arbeitest 100 Prozent, sie kümmert sich um Kinder und Haushalt. Wie läuft das so?»
Florina Schwander
Die Antwort ist mittlerweile erscheinen: Wie lebt es sich im traditionellen Familienmodell?
Bisher erschienen in der Rubrik «Wir fragen uns»:
- Chefredaktor Nik Niethammer antwortet auf die Frage: Lieber Nik, glauben deine Kinder eigentlich noch an Samichlaus und Christkind?
- Redaktorin Florina Schwander antwortet auf die Frage: Liebe Florina, bekommen deine Zwillinge die gleichen Geschenke zu Weihnachten?
- Leitende Autorin Claudia Landolt antwortet auf die Frage: Wie lebt es sich als Frau mit fünf Männern plus Hund?
- Stellvertrende Chefredaktorin Evelin Hartmann antwortet auf die Frage: Wie macht ihr das mit der Zweisprachigkeit Hochdeutsch - Schweizerdeutsch?
- Patrik Luther, stellvertretender Verlagsleiter, antwortet auf die Frage: Wie ist das, wenn die Kinder einen grossen Altersunterschied haben?
- Florian Blumer, Leiter Produktion, antwortet auf die Frage: Wie gelingt es euch, Arbeit, Familie und Haushalt gleichberechtigt zu verteilen?
- Bianca Fritz, Leitung Online, antwortet auf die Frage: Wie ist das eigentlich, als (noch) Kinderlose für ein Elternmagazin zu arbeiten?
- Sales-Managerin Jacqueline Zygmont antwortet auf die Frage: Wie geht das mit dem Loslassen, wenn der Sohn (20) langsam flügge wird?
- Sales-Managerin Corina Sarasin antwortet auf die Frage: Wie ist die Beziehung zu deinen Gottenkindern?
- Verlagsassistentin Dominique Binder antwortet auf die Frage: Wie ist es, als Einzelkind aufzuwachsen?
- Geschäftsführer der Stiftung Elternsein, Thomas Schlickenrieder, antwortet auf die Frage: Familie in verschiedenen Zeitzonen: Wie ist es, wenn der Sohn im Ausland studiert?
- Autorin Claudia Landolt antwortet auf die Frage: Was kochen für vier gefrässige Jungs?
- Sales-Managerin Renata Canclini gibt Tipps, wie das Leben als Patchworkfamilie klappt.
- Stiftungssekretärin Éva Berger erzählt, wie sie vom Vollzeit-Mami wieder 100 Prozent in den Job eingestiegen ist.
- Benjamin Muschg, Leiter der Produktion, gibt Tipps, was man als unverheiratetes Paar mit Kind beachten sollte.
- Evelin Hartmann, stellvertretende Chefredaktorin, schreibt über Ferien; jedes Jahr am selben Ort – langweilig oder vertraut?
- Andrea Widmer aus der Fundraising schreibt über die Beziehung ihrer Kinder zu den Grosseltern, die weit weg wohnen.