Chat GPT: Das Ende der Hausaufgaben?
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Das Ende der Hausaufgaben?

Lesedauer: 1 Minuten

Chat GPT erledigt Schreibaufgaben auf einen Klick. Was Kinder jetzt brauchen, ist kein Verbot, sondern innere Lernmotivation.

Text: Michael In Albon
Bild: iStockphoto

In Zusammenarbeit mit Swisscom

Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) erregt im Moment grosses Aufsehen. Die Software Chat GPT – für alle nach der Registrierung zugänglich – gilt als Meilenstein der KI. Stellt man ihr eine Frage, bekommt man innert Sekunden einen Text geliefert, der in perfektem Deutsch auf dem gewünschten Niveau und in gewünschter Länge ein Thema schlüssig behandelt. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem thematischen Umfeld und welche Form gebraucht wird.

Damit scheinen herkömmliche Hausaufgaben eigentlich obsolet. Ob Zusammenfassungen, Analysen, Herleitungen – zu jedem beliebigen Thema bekommen Schülerinnen und Schüler Inhalte frei Haus geliefert. Das stellt unser Schulsystem – aber auch uns Eltern – vor schwierige Fragen.

Die Kunst ist, wie wir das Lernen aus eigenem Antrieb fördern.

Die oftmals erste Reaktion: Der Ruf nach einem Verbot. Nur: Chat GPT ist überall zugänglich – auch auf dem Smartphone – und wird bereits fleissig genutzt. Wir müssen uns also Gedanken darüber machen, wie wir diese Software in den Schulalltag einbinden können.

Kein Ersatz für eigenständiges Denken

Es gibt im deutschsprachigen Raum eine angeregte Diskussion darüber, wie Schulen und Hochschulen mit dem neuen Tool umgehen sollen. Denn die Kinder und Jugendlichen müssen lernen, die Software sinnvoll zu nutzen, und deren Grenzen kennen. Der Tenor unter den eher fortschrittlichen Experten: Wir müssen die intrinsische Motivation von Kindern und Jugendlichen fördern.

Die Freude am Lernen, die Einsicht dafür, dass inhaltliches Verständnis nur durch eigenständiges Lernen entsteht. Chat GPT kann beispielsweise nützliche Hinweise geben, wie man sich auf bestimmte Prüfungen vorbereitet, figuriert richtig eingesetzt also als Lerncoach. Stumpfes Kopieren vorgegebener Texte hat keinerlei Lerneffekt. Das müssen die Kinder verstehen. 

Ich habe Chat GPT natürlich gefragt, was Eltern tun sollten. Die Antwort ist verblüffend differenziert, unter anderem mit Hinweisen, wie Eltern konkret reagieren können. Hier ein Satz aus dem Text: «Während Chat GPT in der Lage ist, auf eine Vielzahl von Fragen und Themen zu antworten, ist es kein Ersatz für das eigenständige Denken und Lernen eines Kindes.» Genau darum gehts. Die Kunst ist, wie wir das Lernen aus eigenem Antrieb fördern.

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Michael In Albon
ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.

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