Dieses Sprungbrett hilft jungen Flüchtlingen eine Lehrstelle zu finden

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Dieses Sprungbrett hilft jungen Flüchtlingen eine Lehrstelle zu finden

Die Integrationsvorlehre bereitet spät in die Schweiz Migrierte auf eine Berufslehre vor. So finden sie Anschluss an die Berufsbildung und an unsere Gesellschaft.
Text: Stefan Michel

Bild: Rawpixel

Menschen, die erst im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter in die Schweiz eingereist sind, haben in der Berufsbildung schlechte Karten. Dies gilt besonders für jene, die keine der Landessprachen gut beherrschen und in ihrem Herkunftsland nur eine rudimentäre Schulbildung absolviert haben.

Sie laufen Gefahr, ein Leben lang unqualifizierte Arbeit und Niedriglohnjobs verrichten zu müssen. Für den Schweizer Arbeitsmarkt, in dem in vielen Branchen Personalmangel herrscht, sind diese jungen Frauen und Männer eine ­verpasste Chance, wenn sie unausgebildet bleiben.

Im Vorkurs lernen junge Flüchtlinge die Schweizer Arbeitswelt und -kultur kennen.

Hier setzt die Integrationsvorlehre an, ein Projekt des Staatssekretariats für Migration. Die auch «Flüchtlingslehre» genannte Ausbildung ist sozusagen ein Vorkurs für eine Berufslehre und richtet sich primär an Geflüchtete und vorläufig Aufgenommene.

In sieben Schritten den eigenen Weg finden

Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen:

Während eines Jahres werden die Lernenden an eine reguläre Berufslehre (meist eine Attestlehre) herangeführt. Sie arbeiten im Betrieb mit und besuchen an eineinhalb Tagen pro Woche die Schule, um ihr Deutsch zu verbessern, schulische Defizite abzu­bauen und weitere Kompetenzen zu erlangen, die es braucht, um in der Lehre zu bestehen. 

Im Betrieb lernen sie zudem die Schweizer Arbeitswelt und -kultur kennen: Pünktlichkeit, Mitdenken, aber auch aus Fehlern lernen und viele weitere soziale Kompetenzen machen sie fit für die anschliessende Lehre.

So schaffen viele den Einstieg in die Berufs­bildung und damit auch in die hiesige Gesellschaft. Die Unternehmen in der Schweiz können diese zupackenden jungen Menschen gut gebrauchen. Auch wenn ihr Deutsch zu Beginn der Lehre noch nicht so gut ist.

Weitere Infos:

Nicht jeder Lehrbetrieb kann auch Integrationsvorlehren anbieten.

Das lokale Berufsinformations­zentrum weiss mehr.

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