«Der Zoofachhandel ist wie für mich gemacht»

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Jamie Jäggi, 17, aus Muri AG ist im 1. Lehrjahr als Detailhandelsfachmann Bereich Zoohandel EFZ. Nachdem sich sein ursprünglicher Berufswunsch zerschlagen hatte, fand er über seine Haustiere zu der jetzigen Ausbildung.
Aufgezeichnet von Susanna Valentin

Bild: Gabi Vogt / 13 Photo

Seit dem Kindergarten habe ich Kontakt zu einem Kollegen mit Trisomie 21. Deshalb dachte ich zuerst, eine Lehre als Fachperson Betreuung würde zu mir passen. Ich habe allgemein einen guten Zugang zu Menschen. Ich schnupperte in einem Betrieb mit Kindern und einem mit Menschen mit Beeinträchtigung und merkte: Ich könnte mir vorstellen, ab und zu Zeit mit beiden Gruppen zu verbringen – aber nicht fünf Tage pro Woche. Dafür fehlen mir die Nerven. 

Bei der Berufswahl war ich also wieder zurück auf Feld eins. Dass mir die handwerkliche Arbeit nicht liegt und sie mich auch zu wenig interessiert, hatte ich längst im Werkunterricht festgestellt. Ich probierte es beim Schnuppern noch mit Forstwart, aber das war auch nichts für mich.

Eine spannende Kombination: Ich habe Kundenkontakt, werde als Verkäufer geschult und lerne viel über Fische, Nagetiere und Reptilien.

Da ich einen Hund, eine Katze und ein Aquarium mit Fischen besitze, bin ich seit Jahren selbst Zoofachhandel-Kunde. Dadurch kam ich auf die Idee, dass die Lehre Detailhandelsfachmann Bereich Zoofachhandel EFZ eine spannende Kombination für mich sein könnte. Sie vereint vieles: Ich habe Kundenkontakt, werde als Verkäufer geschult und lerne viel über Fische, Nagetiere und Reptilien. 

Das Schnuppern an zwei Standorten gab mir die Sicherheit, am richtigen Ort gelandet zu sein. Die Tiere jeden Tag zu betreuen und gleichzeitig Beratungs­gespräche mit der Kundschaft zu führen, ist für mich ein Traum. Ich habe Zugang zu unterschiedlichen ­Menschen und kann im Verkauf meine offene Art gut einbringen – wenn auch anders als ursprünglich gedacht.