Wenn das Gamen zum Problem wird
Gaming-süchtig? Ja, das gibt es. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat das Störungsbild «Gaming Disorder» (meist übersetzt mit Computerspielsucht) im Jahr 2018 der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) hinzugefügt.
Die Diagnose kann nur von Fachpersonen gestellt werden. Diese drei Kriterien müssen dazu über mindestens ein Jahr hinweg erfüllt sein:
- Das Gamen gewinnt zunehmend an Priorität und andere Aktivitäten werden vernachlässigt.
- Die Kontrolle, etwa bei Häufigkeit und Dauer des Spielens, geht immer mehr verloren.
- Negative Konsequenzen, zum Beispiel in Schule oder Beruf, halten nicht vom Gamen ab.
Bei Warnsignalen – wenn das Kind also zum Beispiel Freunde, Hobbys und Schule vernachlässigt und es zu zunehmendem Rückzug kommt – sollten Eltern Rat und Unterstützung suchen:
- Regionale Jugend- und Familienberatungsstellen oder Suchtberatungsstellen bieten kostenlose und vertrauliche Hilfe.
- Auf Safezone gibt es Onlineberatungen zu Suchtfragen. Das Angebot ist kostenlos und anonym und richtet sich an Betroffene, Angehörige und Nahestehende sowie an Fachpersonen und Interessierte. Infos: www.safezone.ch
- Der Elternnotruf unterstützt Eltern kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym rund um die Uhr per Telefon (0848 354 555) oder per E-Mail, Chat und vor Ort. Alle Infos unter: www.elternnotruf.ch
- Auch Pro Juventute bietet kostenlosen Rat und Hilfe bei akuten Problemen – rund um die Uhr und vertraulich: auf 058 261 61 61 oder per Chat oder E-Mail. Alle Infos unter: www.projuventute.ch/de/elternberatung