Mental Load: Unser Thema im September

Aus Ausgabe
09 / September 2025
Lesedauer: 2 min

Mental Load: Unser Thema im September

Meistens denkt die Mutter an alles. Doch auch wenn die Last geteilt wird, bleibt sie schwer. Wie sich Eltern im Familienalltag Erleichterung verschaffen. Chefredaktor Nik Niethammer stellt Ihnen das Dossier «Mental Load» und weitere Themen der September-Ausgabe vor, die am Mittwoch, 27. August 2025, erscheint. Sie können das Heft auch online bestellen.
Text: Nik Niethammer

Bild: Fabian Hugo / 13 Photo

Mental Load ist das, was Sie nachts wach hält, weil Sie vergessen haben, den Rucksack für den Schulausflug zu packen – während Ihr Partner gemütlich schnarcht. Mental Load ist wie ein unsichtbarer Familienmanager im Kopf, der nie Feierabend macht und ständig «Du solltest noch …» ruft. Mental Load ist, wenn Sie wissen, wo der Impfausweis versteckt ist und wann der nächste Zahnarzttermin ansteht – und sonst niemand.

Im Dossier «Mental Load» geht Autorin Julia Meyer-Hermann den Fragen nach, warum vor allem Frauen unter der Last der Denkarbeit leiden. Was es mit dem Rushing-Woman-Syndrom auf sich hat. Wie die Verantwortung im Alltag gerechter verteilt werden kann. Und welche Tipps helfen, wieder Luft zu bekommen.

Unsere Tochter ist eben 14 geworden. Auf die Frage, welche Bedeutung ich als Vater für sie habe, sagt Egon Garstick, Urvater der Väterberatung in der Schweiz: «Gerade in der Pubertät brauchen Mädchen ihren Vater ganz besonders. Töchter müssen den Glanz in den Augen ihres Vaters sehen. Erfahren, dass er sie bewundert und sie bestätigt in ihrem Tun – dass er es lässig findet, dass sie tanzt oder Ingenieurin werden will.»

Für den Psychotherapeuten ist die väterliche Anerkennung ein wichtiger Schutz, der verhindert, dass sich Töchter zu schnell und zu unkritisch auf Liebesbeziehungen mit Männern einlassen. «Er hilft ihnen, sich besser abzugrenzen.» Das ganze Interview lege ich Ihnen, liebe Väter, sehr ans Herz. Und Ihnen, liebe Mütter, sowieso.

Mental Load: Cover
Die aktuelle Ausgabe können Sie hier bestellen.

Als ich ein Kind war, sorgte bereits eine bleiche Brust in der «Bravo» für erhöhten Puls. Später fand ich beim Sammeln von Altpapier eine «Praline». Auf den Fotos des Sexheftli waren primäre Geschlechtsmerkmale retuschiert und sexuelle Handlungen nur angedeutet. Trotzdem hütete ich das Magazin wie einen Schatz. Heute können Jugendliche mit wenigen Klicks auf ihren Smartphones die härteste Pornografie mit allen Sexspielarten abrufen.

Was machen Bilder all dieser Körperverrenkungen, Körperflüssigkeiten und Körperöffnungen mit einem Jugendlichen? Und wie finden Eltern den richtigen Zugang zum Thema? Meine Kollegin Samanta Siegfried hat für ihren Text «Wie rede ich mit meinem Kind über Pornos?» den Workshop «Talk about Pornography» besucht.

Wenn Sie sich nun fragen, wie man mit seinem Kind ein Gespräch über Pornografie beginnt – versuchen Sie es einmal damit: «Ich sorge mich, dass du durch Pornos einen falschen Blick auf Sex und Liebe bekommst.» Und: «Sei bitte vorsichtig. Sag mir, wenn dir etwas auffällt. Oder wenn du Fragen hast.»

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.

Herzlichst,
Ihr Nik Niethammer