Eifersucht

Gesunde Rivalität oder erbitterter Geschwisterkampf? Fachleute beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

«Ich muss mir Exklusivzeit für ein Kind organisieren»
Brigitte Müller hat zwei kleine Söhne. Im Alltag kann die alleinerziehende Mutter manchmal nicht beiden Kindern gerecht ­werden, was zu Rivalität führt.
«Weil Eifersucht bei uns kein Tabu ist, finden wir schnell undramatische Lösungen»
Selina Meyer, 33, und Mirco ­Marti, 40, leben in Solothurn. Die Sonderschullehrerin und der selbständige Gipser haben ­zusammen zwei Töchter und einen Sohn. Zwischen Lilly, 9, Nola, 6 und Diego, 2, kommt es immer wieder zu Revierkämpfen. Auch die Eltern geben zu, manchmal auf die Rolle des anderen eifersüchtig zu sein.
«Die beiden müssen auch eigenständig Lösungen finden»
Linda, 39, Sachbearbeiterin ­Event-Management, und Patric Thomann, 40, Projektleiter ­Küchenplanung, leben mit ihren beiden Söhnen in Boll BE. Zwischen Liam, 6, und ­Robin, 4, kommt es bei Eifersüchteleien schnell zu ­Handgreiflichkeiten. Die Mutter sagt, dass sich die Eltern dabei Mühe geben, nicht zu schnell ­einzugreifen.
«Unsere Jugend war geprägt durch krankhaften Konkurrenzkampf»
Die Zwillinge Eva und Rita Fleer, 30, rivalisierten als Teenager so heftig, dass sie ­räumlich getrennt werden mussten. Eva ist heute als Lehrerin und Trainerin für ­subjektorientierte Kommunikation mit Babys in ­Bremgarten BE tätig. Sie hat zwei Töchter, 3 Jahre und 9 Monate. Rita ist Ökonomin und lebt in Baden AG.
«Es ist normal, wenn Kinder miteinander konkurrieren»
Die Sozialpädagogin und Supervisorin Katalin Nef sagt, Eifersucht zwischen Freundinnen oder Freunden komme häufig vor. Reagieren sollte man, wenn ein Kind in die Opferrolle rutscht oder unterdrückt wird.