Mein 13-jähriger Sohn wünscht sich ein Spiel für seine Playstation, das erst ab 16 empfohlen wird. Ich bin eigentlich dagegen, befürchte aber, dass er es sonst bei einem Kollegen spielen wird. Was soll ich tun? Doris, 47, Heerbrugg SG
Das sagen unsere drei Experten:
Nicole Althaus: Die Antwort steht in den beiden ersten Sätzen: Der Sohn ist zu jung, und Sie sind dagegen. Verbieten Sie es ihm. Vielleicht wird er es tatsächlich bei Kollegen spielen. Das können Sie nicht verhindern. Sie können ihm aber klarmachen, was Sie in Ihrem Haus akzeptieren und was nicht. Ihren Sohn wird das zum Nachdenken bringen.
Tonia von Gunten: Sie sind dagegen, dann sagen Sie ihm das. Gut möglich, dass er bei den Kollegen spielt, damit müssen Sie leben. Schliesslich können Sie Ihren Sohn nicht von allem Übel dieser Welt verschonen. Persönlich habe ich eine klare Haltung: Solche Spiele gibt es bei uns nicht! Bei den Kollegen wird vielleicht damit gespielt, auch wenn ich das nicht mag. Sprechen Sie mit Ihrem Sohn über seine Faszination an Computerspielen. Er muss selber entscheiden, wie er damit umgeht.
Peter Schneider: Kinderaufzucht könnte so einfach sein, wenn man ganz alleine auf der Welt wäre oder wenigstens in Nordkorea wohnte. Der Einzige, der dort eine Playstation besitzt, ist der Grosse Führer, und die einfachen Eltern sind jeder pädagogischen Sorge enthoben, zumal auch das Internet nicht funktioniert. Doch die hiesigen Verhältnisse sind nicht so. Für den Fall, dass Sie nur wegen der Altersangabe gegen das Spiel sind, können Sie sich damit trösten, dass solche Angaben nicht Erfahrungswerte aus jahrzehntelangen Forschungen darstellen, sondern halt auf die Verpackung gehören wie das Verfalldatum auf die Konfi. Und wenn Sie dem Sohn das Spiel kaufen, lernen Sie immerhin ganz zwanglos den Teil seiner Kollegen mit strengeren Eltern kennen, die das Spiel nun bei Ihnen daheim spielen werden.
Die Autorinnen und der Autor:
Nicole Althaus, 47, ist Kolumnistin, Autorin und Mitglied der Chefredaktion der «NZZ am Sonntag». Zuvor war sie Chefredaktorin von «wir eltern» und hat den Mamablog auf «Tagesanzeiger.ch» initiiert und geleitet. Nicole Althaus ist Mutter von zwei Kindern, 15 und 11
Tonia von Gunten, 42, ist Elterncoach, Pädagogin und Buchautorin. Sie leitet elternpower.ch, ein Programm, das frische Energie in die Familien bringen und Eltern in ihrer Beziehungskompetenz stärken möchte. Tonia von Gunten ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern, 9 und 6.
Peter Schneider, arbeitet als Psychoanalytiker und Kolumnist in Zürich. Bis 2017 war er Professor für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie in Bremen; z.Zt. lehrt er Geschichte und Wisseschaftstheorie der Psychoanalyse in Berlin.
Wenn ich solche Antworten lese, kriege ich Hautausschläge. Dies ist eindeutig ein Generationenproblem. Ich werde auch bald Kinder haben, kenne mich aber in der Welt der Games aus! Würde mein Sohn eine solche Frage stellen, würde ich mir das Spiel anschauen (oder es sowieso bereits kennen...) und könnte so besser differenzieren oder entscheiden. Viele Spiele sind ab 16 oder 18 weil EINMAL im ganzen Spiel einer an einem Whiskeyglas nippelt, eine Zigarette anzündet oder einmal etwas Blut vorkommt...
Viel entscheidender ist der Inhalt des Spiels, als dessen Altersempfehlung.
Es steht nicht einmal, was dies für ein Spiel ist. Wie wollt ihr hier eine Empfehlung aussprechen?
Das sind keine Expertenaussagen, sondern unbrauchbare Standartantworten :-)
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