How do I motivate my child to hurry up?

Getting your son or daughter to study or to get up in the morning and get ready for school - these are not easy tasks, especially for parents with very dreamy children. Psychologists Fabian Grolimund and Stefanie Rietzler provide valuable tips.
  1. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Kind nicht trödelt und vor sich hinträumt, um Sie zu ärgern. Begreifen Sie diese Aspekte als Teil von ihm und gestehen Sie ihm wann immer möglich zu, ein anderes Tempo zu haben.
     
  2. Hören Sie auf «Beeil dich!» zu sagen. Unter Druck flüchten sich verträumte Kinder meist in ihre Traumwelt und werden dadurch noch langsamer. 
  3. Visualisieren Sie Abläufe wie die Morgensituation oder dass Zimmeraufräumen am besten mit Bildern oder erstellen Sie einen Ablaufplan mithilfe von Fotos, die Ihr Kind jeweils bei dem zeigen, was es der Reihe nach tun soll.
  4. Wenn es mal schnell gehen muss: Nutzen Sie die Fantasie Ihres Kindes. Bei «Feueralarm!» muss der Feuerwehrmann, sich in Windeseile seine Ausrüstung zusammenpacken und den Schutzanzug anziehen. Schafft er das in fünf Minuten?
  5. Lenken Sie Ihren Blick auf das Positive: «Jetzt bist du gerade sehr konzentriert» oder «Das ging ja ruckizucki!».
     
  6. Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen Plan, wenn es sich überfordert fühlt und zum Beispiel nicht weiss, mit welchen Aufgaben es beginnen oder wie es ein Projekt anpacken soll.
     
  7. Portionieren Sie längere Arbeitsblätter, indem Sie diese durchschneiden oder so falten und abdecken, dass jeweils nur eine Aufgabe zu sehen ist. So werden aus einem Aufgabenberg bewältigbare Häufchen.
  8. Verabschieden Sie sich von ausgeklügelten Ordnungssystemen: Je weniger Ihr Kind einsortieren muss, bis es ordentlich aussieht, desto besser: eine Kommode für die Kleidung, eine Rollkiste für die Spielsachen, eine Box für die Schulsachen – und dann alles rein damit.
  9. Arbeiten Sie mit einer grösseren Uhr oder einem Timer, um das Zeitbudget für die Hausaufgaben zu visualisieren – das bietet Ihrem Kind Orientierung und sorgt dafür, dass die Lernzeit überschaubar bleibt.
     
  10. Schalten Sie beim Lernen regelmässig kurze Pausen ein. Die Konzentrationsspanne eines Kindes lässt sich nicht ausdehnen, indem man es möglichst lange sitzen lässt und mit Apellen wie «Komm jetzt! Noch zehn Minuten!» antreibt.
     
  11. Fragen Sie Ihr Kind, bevor es mit einer Aufgabe beginnt: «Kannst du mir nochmals erklären, was du machen musst? Bist du bereit? Los!»
  12. Halten Sie die Agenda des Kindes schlank, damit Raum bleibt, um den eigenen Gedanken nachzuhängen oder sich in etwas zu vertiefen.
     
  13. Reissen Sie Ihr Kind nicht herraus, wenn es in etwas vertieft ist. Kündigen Sie Übergänge an: «Du kannst noch 15 Minuten Lego spielen, dann gehen wir einkaufen.» Falls Ihr Kind das mag, können Sie den Wecker stellen.
  14. Lassen Sie sich beraten, falls Ihr Kind Einschlaf- oder Durchschlafprobleme hat. Schlaf­störungen können die Aufmerksamkeitsprobleme verstärken und kommen bei verträumten Kindern gehäuft vor.
  15. Ihr Kind kommt morgens leichter aus dem Bett, wenn es sanft in den Tag starten darf: Lassen Sie etwas Licht ins Zimmer, wecken Sie es mit ruhiger Stimme oder seinem Lieblingslied.
  16. Das morgendliche Anziehen ist für die meisten verträumten Kinder auch im späteren Schulalter noch eine grosse Herausforderung. Erleichtern Sie Ihrem Nachwuchs diesen Schritt, indem Sie eine Wäscheleine im Kinder­zimmer mit den Kleidern für den nächsten Tag behängen, die Klamotten als «Kleidermännchen» auf dem Boden auslegen oder einen Kleiderparcours machen, bei dem Sie Unter­wäsche, T-Shirt, Hose und Socken der Reihe nach vom Kinder­zimmer bis zum Frühstückstisch deponieren.
     
  17. Rufen Sie Anweisungen oder Fragen nicht aus dem Nebenzimmer. Gehen Sie auf Ihr Kind zu, begeben Sie sich auf Augenhöhe und berühren Sie es kurz, bis Sie seine Aufmerksamkeit haben.
  18. Verzichten Sie auf abfällige vorgebrachte Zuschreibungen wie «Du bist mit dem Kopf nie bei der Sache!» oder «Er ist so ein Chaot» – das verfestigt die Überzeugung des Kindes, dass es unzulänglich ist und sich nicht ändern kann.
  19. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man Erinnerungshilfen nutzt, indem man den Turnbeutel an die Türklinke hängt, sich etwas auf die Hand schreibt oder – wenn es älter ist – das Smartphone nutzt, um Termine einzuspeichern.
  20. Gestehen Sie Ihrem Kind seine Tagträume und Fantasie zu und lassen Sie sich neugierig auf ­diese reiche Innenwelt ein.
  21. Messen Sie die Stärken des Kindes nicht daran, ob sie «nützlich für die Schule» sind oder ob man «damit später beruflich etwas machen kann». Für Ihr Kind ist es wichtig, dass es seine Interessen und Stärken entdecken und entwickeln darf. 
  22. Überlegen Sie sich, wo Sie etwas von Ihrem Kind lernen könnten: Wo würde Entschleunigung auch Ihnen guttun? Wo möchten Sie sich von Ihrem inneren Antreiber verabschieden und sich bewusst auf den Moment einlassen?
  23. Viele verträumte Kinder haben ein starkes Bedürfnis nach Ruheinseln und Rückzugsmöglichkeiten. Grosse Gruppen, Tagesstrukturen und ein hoher Lautstärkepegel bedeuten für manche Kinder puren Stress. Tragen Sie dem Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug so weit wie möglich Rechnung und behalten Sie das Energielevel Ihres Kindes im Auge.
  24. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind lieber mit jüngeren Kindern spielt: Viele verträumte Kinder geniessen es, Verantwortung für die Kleineren zu übernehmen und sich das kindliche Spiel noch etwas länger offenzuhalten. Die Gleichaltrigen werden ihnen manchmal etwas zu schnell erwachsen.
  25. Was für andere Familien das Wochenend-Highlight ist, der Besuch im Zoo oder im Vergnügungspark, ist für viele verträumte Kinder anstrengend. Vielleicht sucht auch Ihr Kind lieber Muscheln am See, beo­bachtet Insekten im Garten, liest stundenlang in seinem Zimmer oder in seiner Höhle oder spielt den ganzen Nachmittag mit einem Freund im Wald. Geniessen Sie es, wenn Ihr Kind dank seiner reichen Innenwelt eigenen Beschäftigungen nachgehen kann und nicht ständig bespasst werden muss. Reden Sie sich kein schlechtes Gewissen ein, nur weil Sie weniger unternehmen als andere.

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