«Für mich kommt nichts anderes infrage»

Linus Lambert, 11, aus Zürich lernt für die Aufnahmeprüfung ins Langzeitgymnasium. Bisher laufe es stressfrei, finden seine Eltern Katja, 44, und Georg, 48. Sie ist Biologin, er arbeitet als Chemiker.
Linus: «Ich wollte schon immer ans Gymnasium. Ich mache mir keine Gedanken über andere Möglichkeiten, für mich kommt eigentlich nichts anderes infrage.»
Georg: «In unserer Familie kennt sich ja auch niemand mit Alternativen aus. Es haben alle studiert.»
Linus: «Einen bestimmten Berufswunsch habe ich nicht. Jetzt geht es im März erst mal zur Gymi-Prüfung. Mit Üben habe ich letztes Jahr angefangen.»
Linus soll es freiwillig machen, nicht für uns. Er kann es jederzeit sein lassen.
Georg, Vater
Georg: «Die Matheaufgaben sind knifflig, da ist es ganz gut, sich früh damit vertraut zu machen.»
Linus: «Pro Tag löse ich eine kurze Aufgabe oder arbeite zehn Minuten an einer längeren.»
Georg: «Das ist der Deal – aber auch: Linus soll es freiwillig machen, nicht für uns. Er kann es jederzeit sein lassen.»
Katja: «Bis jetzt läuft es stressfrei. Es reicht, wenn wir ihn ab und zu anstupsen.»
Linus: «Meine Hobbys kommen deswegen nicht zu kurz: Ich fahre Mountainbike, spiele Gitarre und gehe in die Pfadi. Früher habe ich kaum gelernt, für die Gymi-Prüfung mache ich schon mehr.»
Einziger Bub der Klasse
Georg: «Im Hinblick auf Vorbereitungskurse hatten wir uns bei einem privaten Anbieter erkundigt – da hatte es schon keine Plätze mehr. Jetzt besucht Linus das kostenlose Angebot der Schule. Den Kurs leitet sein Klassenlehrer, von dem wir sehr überzeugt sind.»
Linus: «Zweimal pro Woche gibts eine zusätzliche Lektion in Mathe und Deutsch. Aus meiner Klasse treten acht Kinder an, ich als einziger Bub.»
Katja: «Ich finde es gar nicht schlecht, wenn sich die Kinder für diesen Test etwas reinknien müssen. So kommen sie mit der Fülle an Stoff, die sie am Gymnasium erwartet, später besser zurecht.»
Georg: «Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass zu viel Druck aufkommt. Ich will deshalb auch nicht ständig nachfragen, wie es so läuft.»
Katja: «Wenn es mit der Aufnahmeprüfung nicht klappt, ist das nicht schlimm. Dann probiert er es eben später. In der Schweiz ist ja ohnehin nicht das Gymnasium, sondern eine Berufslehre die Standardvariante.»