13 inspirierende Zitate für Eltern
Remo Largo, Margrit Stamm, Jesper Juul: In jeder Ausgabe von Fritz+Fränzi kommen zahlreiche Persönlichkeiten aus Forschung und Praxis zu Wort. Eine Auswahl der interessantesten Aussagen zum Jubiläum der 200. Ausgabe.
1. Was ist mein Lebensthema?
Viele von uns tragen Überzeugungen in sich, die in frühen Kinderjahren entstanden sind – und geben sie unbewusst an die eigenen Kinder weiter, schreibt Psychologin Stefanie Rietzler.
Je besser wir die Prägungen aus unserer eigenen Kindheit verstehen, desto eher können wir jene Eltern sein, die wir sein möchten.
Stefanie Rietzler, Psychologin und Autorin, Zürich
Die vollständige Kolumne «Was ist mein Lebensthema?» finden Sie hier.
2. Scham überwinden
Der Kinder- und Jugendpsychiater Oliver Bilke-Hentsch stellt fest, dass Eltern psychische Erkrankungen bei ihren Kindern schlecht erkennen. Er nennt die Gründe für deren Zunahme und sagt, was Mütter und Väter tun können.
Manche entdecken lieber eine Störung bei ihrem Kind, als sich einzugestehen, dass sie etwas im Erziehungsverhalten ändern sollten.
Oliver Bilke-Hentsch, Kinder- und Jugendpsychiater, Luzern
Das vollständige Interview «Eltern sollten mehr über die kindliche Entwicklung wissen» finden Sie hier.
3. Richtig loben
Das Menschenbild von Remo Largo wird in uns weiterleben. Oskar Jenni und Bea Latal, Remo Largos Nachfolger als Leiter der Entwicklungspädiatrie am Kinderspital Zürich, nehmen von ihrem Freund und Vorbild Abschied.
Ein Kind braucht nicht Anerkennung für das Erreichte, sondern dafür, dass es sich bemüht hat.
Remo Largo, Kinderarzt (1943 – 2020), Uetliburg SG
Der vollständige Text «Remo Largo – vom Kind her denken» finden Sie hier.
4. Persönlichkeitsmerkmal Intelligenz
Die Lehr- und Lernforscherin Elsbeth Stern weiss, wem Kinder ihr geistiges Potenzial verdanken und was sie brauchen, um es auszuschöpfen. Die Psychologin der ETH Zürich über das Persönlichkeitsmerkmal Intelligenz – und was gutes Lernen ausmacht.
Ein Mangel an sprachlichem Austausch und Nähe beeinträchtigt die Intelligenz.
Elsbeth Stern, Lehr- und Lernforscherin, Zürich
Das vollständige Interview «Die Schule steckt Kinder zu früh in Schubladen» finden Sie hier.
5. Etwas zumuten anstatt verwöhnen
Der Psychologe Jürg Frick beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten mit Übervorsicht in der Erziehung – lange bevor sich der Begriff Helikopter-Eltern etabliert hat. Er sagt: Verwöhnte Kinder werden unselbständig.
Eltern sollten Kinder nicht verwöhnen, sondern ihnen etwas zumuten.
Jürg Frick, Psychologe, Stäfa ZH
Das vollständige Interview «Verwöhnung ist eine Art Sucht» finden Sie hier.
6. Kindergartenreif
Der Eintritt in den Kindergarten bringt für Eltern und ihr Kind viele Veränderungen mit sich. Die Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm erklärt, was es braucht, damit sich Kinder dort wohlfühlen.
Es ist unangenehm, einzusehen, dass das Kind einem nicht gehört und vielleicht Eigenschaften hat, die man sich nicht gewünscht hat.
Margrit Stamm, Erziehungswissenschaftlerin, Aarau
Das vollständige Interview «Wann ist ein Kind bereit für den Kindergarten?» finden Sie hier.
7. Scheitern lernen
Die heutige junge Generation werde geschützt wie keine zuvor, sagt der Forscher und Entwicklungspsychologe Peter Gray. Dies hindere Kinder zunehmend am effektivsten Resilienz-Training: dem freien, unbeaufsichtigten Spiel.
Kinder müssen das Scheitern lernen. Sonst haben später nicht nur sie, sondern auch die Gesellschaft ein Problem.
Peter Gray, Psychologieforscher und Autor, Boston (USA)
Das vollständige Interview «Kinder müssen das Scheitern lernen» finden Sie hier.
8. Wie Familie gelingt
Erziehung heisst, sein Kind auf dem Weg zu einem selbständigen und zufriedenen Erwachsenenleben zu begleiten. Eltern stehen dabei vor der Herausforderung, sich auf gemeinsame Ziele und Regeln zu einigen.
Eltern müssen sich nicht in allem einig sein. Das Kind lernt dabei: Es ist okay, unterschiedlich zu sein.
Annette Cina, Psychotherapeutin, Freiburg
Den vollständigen Artikel «Vater, Mutter, Eltern sein» finden Sie hier.
9. Kinder brauchen andere Kinder
Entwicklungspsychologin Claudia M. Roebers erklärt, inwiefern Frühförderung oft falsch verstanden wird, was an unseren Schulen schiefläuft und warum Erziehende heute einen schwereren Job haben als vor 30 Jahren.
Kinder möchten mit Kindern zusammen sein, nicht mit Erwachsenen.
Claudia Roebers, Entwicklungspsychologin, Bern
Das vollständige Interview lesen Sie hier.
10. Die Kunst, Nein zu sagen
Einst bekamen Kinder von ihren Eltern fast automatisch ein Nein zu hören, wenn sie einen Wunsch äusserten. Heute sagen Mütter und Väter oftmals Ja, auch wenn sie eigentlich Nein meinen. Dabei brauchen Kinder die authentische Rückmeldung ihrer Eltern, sagt Jesper Juul.
Konflikte sind Bestandteil jeder gleichwürdigen Beziehung und schaden weder Kindern noch Eltern.
Jesper Juul, Familientherapeut und Autor (1948 – 2019), Odder (Dänemark)
Die vollständige Kolumne lesen Sie hier.
11. Kindliche Entwicklung
Wenn Kinder in die Schule kommen, sollten Eltern wie Lehrer ihre Erwartungen an die Möglichkeiten des Kindes anpassen, fordert Kinderarzt Oskar Jenni. Denn Kinder sind unterschiedlich weit entwickelt. Ein Gespräch über individualisierten Unterricht, Schulpsychologen und Lernprobleme.
Eltern fühlen sich für den Erfolg ihres Kindes verantwortlich. Aber die kindliche Entwicklung kann man nicht beschleunigen.
Oskar Jenni, Kinderarzt und Entwicklungspädiater, Zürich
Das vollständige Interview lesen Sie hier.
12. Selbstkontrolle bei Kindern
Sich selbst zu bremsen und seine Emotionen nicht impulsiv auszudrücken: Das will gelernt sein. Der Umgang mit seinen Gefühlen und die Entwicklung dieser inneren Kontrollinstanz sind wichtige Themen im Kindergarten.
Wenn Eltern ihre Gefühle in Worte fassen, gewinnt auch das Kind Zugang zu den eigenen Gefühlen.
Moritz Daum, Psychologe, Zürich
Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.
13. Vertrauen
Eltern sind ihren Kindern heute sehr nah. Das ist wertvoll. Es führt aber auch dazu, dass wir am liebsten alles tun würden, um sie vor den schwierigen Seiten des Lebens zu bewahren.
Oft hat das Kind gar nicht das Vertrauen der Eltern ausgenutzt, sondern eine Lücke in deren Kontrolle.
Fabian Grolimund, Psychologe und Autor, Freiburg
Die vollständige Kolumne lesen Sie hier.