Sicherheit im Netz für kleine Musikstars auf TikTok - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Sicherheit im Netz für kleine Musikstars auf TikTok

Lesedauer: 1 Minuten

Mit der App Tiktok präsentieren sich Kinder und Jugendliche wie Popstars. Das lockt zweifelhaftes Publikum an. Mit den richtigen Einstellungen sorgen Eltern vor.

Tiktok gehört bei Kindern und Jugendlichen zu den beliebtesten Apps – während die meisten Erwachsenen sie überhaupt nicht kennen. Mit Tiktok filmt man sich selbst oder andere Personen, während man wie ein Popstar zu einem Song tanzt und dazu Playback singt. Für die Vertonung der selbstgemachten Videos steht eine riesige Auswahl an Songs zur Verfügung. Um das Ganze aufzupeppen, lassen sich die maximal 15 Sekunden langen Clips mit Zeitraffer, Zeitlupe und anderen Spezialeffekten und Filtern ergänzen. Natürlich bleibt das Musikvideo nicht auf dem eigenen Smartphone, sondern wird rege mit anderen Nutzerinnen und Nutzern geteilt. 

Zugriff auf Standort und Kontakte

Die ehemals unter dem Namen Musical.ly bekannte Anwendung ist in die Kritik geraten, weil sie heikle Daten von Jugendlichen sammelte. 2017 kaufte das chinesische Unternehmen Bytedance die App. Seither läuft sie unter dem Namen Tiktok und wird von China aus betrieben. Die Altersbeschränkung von 13 Jahren lässt sich leicht umgehen. Daher nutzen auch viele jüngere Kinder die Applikation. Das ist insofern bedenklich, als Tiktok auf den Standort und die Telefonkontakte der Benutzer zugreifen kann. Ebenso besteht die Gefahr von Cybermobbing und der unerwünschten Kontaktaufnahme von Erwachsenen, dem sogenannten Cybergrooming, da viele der kleinen Nutzerinnen und Nutzer persönliche Inhalte teilen und sich wie ihre Vorbilder in den Youtube-Musikvideos in aufreizenden Posen und leicht bekleidet inszenieren. 

Aufklären und Risiken vermindern

Mit den richtigen Verhaltensweisen und App-Einstellungen lässt sich Tiktok mit vermindertem Risiko nutzen. Klären Sie die Jugendlichen über die Gefahren auf und richten Sie die App gemeinsam mit ihnen ein. Kinder unter 13 Jahren sollten die App nicht benutzen.

  • Profil auf «Privat» stellen. So können nur jene (persönlich bekannten) Tiktok-Nutzer, die eine Berechtigung erhalten, persönliche Inhalte sehen. 
  • Kommentar- und Nachrichtenfunktion ausschliesslich für befreundete Tiktok-Nutzer erlauben. 
  • Kontaktaufnahme von Unbekannten sperren.
  • In-App-Käufe deaktivieren.
  • Eine Zeitbeschränkung aktivieren.
  • Machen Sie die ersten Schritte gemeinsam mit dem Kind und vereinbaren Sie, wie sich die ­Kinder bei unerwünschten Nachrichten oder Kommentaren verhalten sollen. 
  • Sensibilisieren Sie die Kinder dafür, welche Inhalte und Bilder sie nicht veröffentlichen dürfen. 

Bild: iStock

Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.
Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.


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