Regeln fürs Surfen im Netz - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Merken
Drucken

Regeln fürs Surfen im Netz

Lesedauer: 2 Minuten

6 Tipps, wie Sie Ihrem Kind die ersten selbständigen Schritte im Internet erleichtern. 

Wenn die Kleinen grösser werden, wollen sie nicht nur die reale, sondern auch die digitale Welt auf eigene Faus entdecken. Für Eltern stellt sich die Frage: Wie begleite ich mein Kind im Alltag?

Machen Sie es im virtuellen Raum genauso wie in der realen Welt: Begleiten Sie Ihr Kind aufmerksam. Interessieren Sie sich für seine Erlebnisse. Sprechen Sie darüber. So kann Ihnen Ihr Kind vertrauensvoll darüber berichten, was es beim Surfen erlebt hat. Gleichwohl ist es ratsam, Vorsichtsmassnahmen zu treffen.

Tipp 1: Gemeinsam entdecken

Bereits Kindergartenkinder sind neugierig aufs Internet. Eine wunderbare Möglichkeit, gemeinsam das Internet zu erkunden, sind Kinderfragen: Wo lebt die giftigste Schlange? Warum heissen Milchzähne so? Surfen Sie gemeinsam auf kindgerechten Internetseiten, wo Texterklärungen, Filme und Bilder den Wissensdurst stillen. Bei gemeinsamen Surfreisen bauen Sie Vertrauen auf – und Vertrauen ist besser als strikte Regeln.

Tipp 2: Kindgerechte Websites suchen

Websites, die sich für Kinder eignen, sind intuitiv aufgebaut und werbefrei. Kinder sollen hier spielerisch lernen. Ein gelungenes Beispiel ist die Elefantenseite (wdrmaus.de/elefantenseite) mit dem kleinen blauen Elefanten aus der Sendung mit der Maus. Sie bietet Geschicklichkeitsspiele, knifflige Rätsel und Filmbeiträge. Auch Portale wie fragfinn.de oder radioteddy.de, helles-koepfchen.de, toggo.de oder zambo.ch sind sehr hilfreich. Dort finden Sie kindgerechte Erklärungen zu den grossen Fragen der Menschheit.

Tipp 3: Regeln vereinbaren

Die Situationen, in denen Ihr Kind online ist, ohne dass Sie ihm über die Schulter schauen, nehmen von Jahr zu Jahr zu. Es muss also lernen, auch alleine sicher unterwegs zu sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Risiken beim Surfen und treffen Sie Abmachungen darüber, welche Seiten Ihr Kind nutzen darf, wie lange es online sein darf und wie oft. Sie können diese Regeln auch schriftlich festhalten, zum Beispiel mithilfe eines Mediennutzungsvertrags (www.mediennutzungsvertrag.de).

Tipp 4: Surfvorlieben kennen

Sie kennen sicher die Freunde Ihres Kindes, wissen, wofür es sich interessiert und an welchen Orten es sich gerne aufhält. Entsprechend ist es wichtig, dass Sie auch die Surfvorlieben Ihres Kindes kennen. Wählen Sie kindgerechte Angebote aus und nutzen Sie technische Schutzfunktionen. Erklären Sie Ihrem Kind auch, wovor sie es beschützen.

Tipp 5: Ihr Kind beobachten

Meist fällt es Kindern im Vorschulalter schwer, sich einen ganzen Film lang zu konzentrieren. Ist die Geschichte zu komplex, zu schnell erzählt, mit zu vielen Rollen, verliert es rasch die Lust. Ähnliches gilt für das Internet. Fragen Sie sich also immer wieder: Wie schnell und gut verarbeitet mein Kind Inhalte? Unterscheiden Sie dabei Herz und Verstand. Beobachten Sie genau, wie schnell Ihr Kind beeindruckt oder berührt ist und wie es das ausdrücken kann. Passen Sie die erstellten Regeln dem Entwicklungsstand Ihres Kindes entsprechend immer
wieder an.

Tipp 6: Die Dosis macht das Gift

In Zahlen auszudrücken, wie lange Ihr Kind Tag für Tag Medien nutzen soll, ist schwierig. Es gilt vielmehr: In der Freizeitgestaltung sollte die Mediennutzung in einem sinnvollen Verhältnis zu Bewegung und realen Erfahrungen stehen. Ist das der Fall und tauschen Sie sich regelmässig mit Ihrem Kind darüber aus? Dann ist die Medienzeit eine echte Bereicherung.

Zum Autor:

Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz & Experte Medienkompetenz von Swisscom.
Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz & Experte Medienkompetenz von Swisscom.
facebook.com/michaelinalbon
twitter.com/MichaelInAlbon

Auf Medienstark finden Sie Tipps und interaktive Lernmodule für den kompetenten Umgang mit digitalen Medien im Familienalltag.
www.swisscom.ch/medienstark

Mehr zum Thema Medienkompetenz und digitale Medien:

  • Einsam durch Smartphones?  Rund um die Nutzung von digitalen Medien durch Jugendliche gibt es zahlreiche Vorurteile. Die neue JAMES-Studie räumt mit einigen Mythen auf …
  • Das Handy als Babysitter. Nach JAMES und MIKE kommt nun die ADELE-Studie: Sie untersucht den Medienumgang von Vier- bis Siebenjährigen in der Schweiz. Die wichtigsten Ergebnisse – und drei Tipps …