Die Kunst des Selbstmarketings - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Die Kunst des Selbstmarketings

Lesedauer: 1 Minuten

Um bei der Lehrstellensuche erfolgreich zu sein, müssen Jugendliche ihre Stärken erst selber kennenlernen. Die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung

Die Suche nach der richtigen Lehrstelle ist für Jugendliche eine neue Erfahrung. Selbständig sollen sie die Stelle suchen, Firmen kontaktieren, Bewerbungen schreiben, sich bemühen und andere von sich überzeugen. Obwohl sie dabei von Lehrpersonen, Laufbahnzentren und Eltern unterstützt werden, ist der Druck gross. Selbstmarketing kann helfen: Wichtig ist es dabei, glaubwürdig zu sein. Bewerber müssen dafür ihre Stärken kennen und diese zeigen. Etwa indem ein Teenager mit wahren Geschichten seine Stärken darstellt, ohne aufschneiderisch zu wirken. Jugendliche sollten sich für ihre Bewerbungen genügend Zeit nehmen. Am besten planen sie fixe Zeiten dafür ein, im Rahmen von drei bis vier Stunden pro Woche.

Wer bin ich?

Hilfreich, um herauszuarbeiten, welche Begabungen man vorweisen kann, ist das Beantworten folgender Fragen: Welche Fächer fallen mir in der Schule leicht? Was kann ich besser als andere? Wofür werde ich gelobt, wofür kritisiert? Wie beurteilt mich meine Lehrperson? Auf welche Erfolge und Leistungen kann ich zurückblicken – auch neben der Schule? Im Sport etwa, in der Musik, in der Pfadi, im Schülerparlament oder als Konfliktlotse? Zudem: Betreue ich regelmässig meine Geschwister oder kümmere ich mich um meine Grosseltern? Stärken zeigen sich auch an Orten, die den Jugendlichen gar nicht bewusst sind.

Online ist König

Immer mehr Unternehmen bevorzugen den elektronischen Weg – gehen Sie als Eltern davon aus, dass sich unsere Kinder dereinst ausschliesslich digital bewerben werden. Bei Bewerbungen per E-Mail oder über Online-Tools ist es wichtig, die Dateien als Pdfs zu versenden und den Namen im Dateinamen zu integrieren. Zeugnisse scannen kann man auch mithilfe einer kostenlosen App wie zum Beispiel «Genius Scan» für Android und iOS. Damit lassen sich Dokumente nacheinander abfotografieren, zuschneiden, nachbearbeiten und in einem Dokument zusammenfassen.

Es empfiehlt sich, ein elektronisches Dossier anzulegen mit Noten, Projektarbeiten, Fotos, ausserschulischen Arbeiten in allen möglichen Formaten: Videos, PDFs, Fotoalben, Audiodateien. Wichtig ist, dass das Dossier in einem Online-Speicher sicher aufbewahrt wird. Dieses E-Portfolio wird unsere Kinder nicht nur bei der Lehrstellensuche, sondern während ihrer ganzen beruflichen Karriere begleiten.

Jugendliche sollten Zeit investieren, um ihr Profil zu schärfen.

Wer bereits mit der Bewerbung Nähe zum Fachgebiet zeigt, sticht heraus. Indem ein angehender Informatiker etwa eine Online-Bewerbung mit eigener Website erstellt oder eine angehende Schreinerin Teile ihrer Bewerbung aus Holz zimmert. Das bedeutet nicht, dass jede Bewerbung ausgefallen sein muss. Jugendliche sollten aber sehr wohl Zeit investieren, um ihr Profil zu schärfen. Das überzeugt zuallererst sie selber – sie gewinnen Selbstbewusstsein, treten sicherer auf und erhöhen damit ihre Chancen.

Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.
Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.


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